Dessau. Feine Sahne Fischfilet wird immer wieder von AfD-Anhängern angefeindet. Die Band will nun deren Kinder ansprechen – und lädt sie ein.

Die Band Feine Sahne Fischfilet spielt am Sonntag ein bereits ausverkauftes Konzert in Dessau. Doch für ein paar spezielle Fans hat die Band noch Gästelistenplätze frei gemacht. Und das dürfte die Eltern dieser Special-Guests nicht freuen.

Denn die Band will die letzten Karten ausschließlich an Kinder von AfD- und CDU-Anhängern vergeben. Hintergrund ist, dass der Band ein linkes Image nachgesagt wird, und vor allem AfD-Anhänger die Gruppe aus Rostock immer wieder kritisiert hatten.

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Wie die Band auf Facebook schreibt, werden insgesamt 20 Gästelistenplätze für das Konzert verlost, das nach langem Hin und Her nun doch m TV zu sehen ist.

Wer mitmachen will, sollte der Band seine Geschichte schildern – einen Nachweis verlangt Feine Sahne Fisch Filet nicht. Wichtig ist dass die Konzertbesucher zuhause dann „von dem abendlichen Sündenphuhl des Kulturabschaums berichten“, wie es ironisch heißt.

Die Band stellt zudem klar: „Was könnt ihr schon für eure Eltern? Nix nämlich.“

Rechte wollten gegen Feine Sahne Fischfilet protestieren

Die Idee zu der Aktion sei der Band gekommen, nachdem ein Fan berichtet hatte, dass er gerne zu dem Konzert gehen würde, seine Eltern – einschlägige AfD-Anhänger – dies aber wohl nicht gutheißen würden.

Das Konzert in Dessau ist am 6. November in der Alten Brauerei geplant – nachdem der ursprünglich vorgesehene Auftritt im Bauhaus von der Stiftung Bauhaus Dessau abgesagt worden war. Das ZDF zeichnet das Konzert auf, der Sender 3sat zeigt es am Samstag, 1. Dezember (23.30 Uhr), im Rahmen der von Jo Schück moderierten Musiksendung „zdf@bauhaus“. Dazu gehören auch Interviews mit den Künstlern, wie das ZDF am Donnerstag mitteilte.

Das „Wir sind mehr“-Konzert in Chemnitz

In Chemnitz spielen am Montag Bands unter dem Motto „#wirsindmehr“ gegen Rechts. Mit dabei: Marteria, Kraftklub und die Toten Hosen. Als Erstes betrat der in Chemnitz geborene Dancehall-Sänger Trettmann die Bühne.
In Chemnitz spielen am Montag Bands unter dem Motto „#wirsindmehr“ gegen Rechts. Mit dabei: Marteria, Kraftklub und die Toten Hosen. Als Erstes betrat der in Chemnitz geborene Dancehall-Sänger Trettmann die Bühne. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Die Bands wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt setzen.
Die Bands wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt setzen. © dpa | Sebastian Willnow
„Toleranz ist supi cool!“: Konzertbesucher machen mit Schildern ihre Haltung klar. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass bis zum frühen Abend rund 50.000 Besucher gekommen waren
„Toleranz ist supi cool!“: Konzertbesucher machen mit Schildern ihre Haltung klar. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass bis zum frühen Abend rund 50.000 Besucher gekommen waren © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Herz und Hirn statt Hetze: Auch das war eine der Forderung der Besucher.
Herz und Hirn statt Hetze: Auch das war eine der Forderung der Besucher. © dpa | Julian Stratenschulte
Über Facebook hatten sich sogar weit mehr als 30.000 Besucher für die Veranstaltung angekündigt. Wegen des erwarteten Andrangs musste das Konzert auf einen größeren Platz verlegt werden.
Über Facebook hatten sich sogar weit mehr als 30.000 Besucher für die Veranstaltung angekündigt. Wegen des erwarteten Andrangs musste das Konzert auf einen größeren Platz verlegt werden. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Vor dem ersten Musik-Act wurde eine Schweigeminute für den auf einem Chemnitzer Stadtfest getöeteten Daniel H. abgehalten.
Vor dem ersten Musik-Act wurde eine Schweigeminute für den auf einem Chemnitzer Stadtfest getöeteten Daniel H. abgehalten. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Tausende Konzert-Besucher skandierten „Nazis raus!“, bevor die Bands loslegten.
Tausende Konzert-Besucher skandierten „Nazis raus!“, bevor die Bands loslegten. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Der Rapper Trettmann durfte in seiner Heimatstadt als Erster auf die Bühne.
Der Rapper Trettmann durfte in seiner Heimatstadt als Erster auf die Bühne. © dpa | Sebastian Willnow
Nicht nur mit Sprechchören, sondern auch mit Bannern und ihre Kleidung wollten viele Besucher Zeichen gegen Nazis setzen.
Nicht nur mit Sprechchören, sondern auch mit Bannern und ihre Kleidung wollten viele Besucher Zeichen gegen Nazis setzen. © Getty Images | Matthias Rietschel
Laut Stadtverwaltung waren am frühen Abend rund 50.000 Besucher zu dem Konzert gekommen.
Laut Stadtverwaltung waren am frühen Abend rund 50.000 Besucher zu dem Konzert gekommen. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Jan „Monchi“ Gorkow beim Auftritt von Feine Sahne Fischfilet.
Jan „Monchi“ Gorkow beim Auftritt von Feine Sahne Fischfilet. © dpa | Sebastian Kahnert
Tarek (links) von K.I.Z. beim Auftritt der Berliner Rap-Kombo.
Tarek (links) von K.I.Z. beim Auftritt der Berliner Rap-Kombo. © dpa | Sebastian Kahnert
Einige Zuschauer mussten ihre Kletterkünste unter Beweis stellen, um einen freien Blick auf die Bühne zu bekommen.
Einige Zuschauer mussten ihre Kletterkünste unter Beweis stellen, um einen freien Blick auf die Bühne zu bekommen. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Maxim und der Rest von K.I.Z. setzen sich bei „Wir sind mehr“ nicht zum ersten Mal gegen Nazis ein.
Maxim und der Rest von K.I.Z. setzen sich bei „Wir sind mehr“ nicht zum ersten Mal gegen Nazis ein. © dpa | Sebastian Kahnert
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Rechte Gruppierungen hatten zum Protest gegen ein Konzert der Band in Dessau aufgerufen. Das Bauhaus hatte daraufhin einen Auftritt abgesagt. Feine Sahne Fischfilet bestand darauf, das Konzert dennoch in Dessau zu veranstalten. (ac)