Mönchengladbach/Viersen. In Viersen wurde am Montag ein Mädchen niedergestochen. Sie starb. Ein Jugendlicher hat sich inzwischen gestellt, doch er schweigt.

Im Fall der erstochenen 15-Jährigen in Viersen bei Mönchengladbach hat der festgenommene Jugendliche bislang keine Angaben zu den Tatvorwürfen gemacht. Das sagte Staatsanwalt Stefan Lingens am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft werde den 17 Jahre alten Tatverdächtigen im Laufe des Tages dem Haftrichter vorführen und Haftbefehl beantragen.

Der Bulgare, ein Bekannter des Opfers, hatte sich am Dienstagmittag in Begleitung seiner Anwältin auf einer Polizeiwache gestellt. Die 15-Jährige war am Montag am helllichten Tag in einem Viersener Park mitten im Zentrum der niederrheinischen Stadt mit einem Messer attackiert worden. Sie starb später im Krankenhaus.

15-Jährige starb im Krankenhaus

Ein unbeteiligter Mann hatte nach eigenen Angaben noch versucht, das blutüberströmte Mädchen zu retten. Die alarmierten Rettungskräfte brachten die 15-Jährige in ein Krankenhaus, wo sie wenig später starb. Die Eltern hatten auf der Wiese, wo das Mädchen zusammenbrach, am späten Montagabend Gedenkkerzen aufgestellt.

Bereits mehrere tödliche Gewaltverbrechen

Eine Mordkommission unter Leitung des bekannten Ermittlers Ingo Thiel hatte die Ermittlungen übernommen. Thiels Team hatte den Mordfall des 2010 getöteten zehnjährigen Mirco aufgeklärt. Die Polizei ruft in Viersen Zeugen auf, sich bei der Mordkommission zu melden.

In den vergangenen Monaten sind in Deutschland bereits mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben. So war erst am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen worden. Der Flüchtling steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben.

Bundesweit Aufmerksamkeit hatte im Dezember 2017 auch der Fall einer 15-Jährigen aus Kandel in Rheinland-Pfalz auf sich gezogen, die in einem Drogeriemarkt erstochen wurde. Am 18. Juni beginnt der Mordprozess gegen den angeblich gleichaltrigen Ex-Freund aus Afghanistan nach Jugendstrafrecht. Der Fall hatte eine Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen ausgelöst. (dpa)