Mönchengladbach/Viersen. Nach dem gewaltsamen Tod einer 15-Jährigen hat sich der Verdacht gegen einen 25-Jährigen nicht erhärtet. Die Polizei sucht Zeugen.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 15-Jährigen in Viersen ist ein erster Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß. Der Verdacht habe sich nicht erhärtet, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: „Der hatte aus einem völlig anderen Grund Angst vor der Kontrolle und ist deswegen laufen gegangen.“ Weitere Details gab die Polizei vorerst nicht bekannt.

Der 25-jährige Mann war bei einer Polizeikontrolle am Montag geflüchtet, er hatte sich dann aber gestellt. Zuvor hatte der „Express“ über die Freilassung des aus der Türkei stammenden Mannes berichtet. Nach dem Tod der 15-Jährigen hatten sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit Ermittlungsdetails zunächst zurückgehalten.

Bekannter Ermittler untersucht Fall

Das 15-jährige Mädchen war am helllichten Tag in einem Park der 75.000-Einwohner-Stadt niedergestochen worden. Ein unbeteiligter Mann hatte nach eigenen Angaben noch versucht, das blutüberströmte Mädchen zu retten. Die alarmierten Rettungskräfte brachten die 15-Jährige in ein Krankenhaus, wo sie wenig später starb. Die Eltern hatten auf der Wiese, wo das Mädchen zusammenbrach, am späten Montagabend Gedenkkerzen aufgestellt.

Gedenkkerzen am Tatort in Viersen.
Gedenkkerzen am Tatort in Viersen. © dpa | -

Eine Mordkommission unter Leitung des bekannten Ermittlers Ingo Thiel hat die Ermittlungen übernommen. Thiels Team hatte den Mordfall des 2010 getöteten zehnjährigen Mirco aufgeklärt. Die Polizei ruft in Viersen Zeugen auf, sich bei der Mordkommission zu melden.

Mehrere Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben

In den vergangenen Monaten sind in Deutschland bereits mehrere jugendliche Mädchen nach Gewaltverbrechen gestorben. So war erst am Wochenende der Tatverdächtige im Fall der getöteten 14-jährigen Susanna, Ali B., im Irak festgenommen worden. Der Flüchtling steht im Verdacht, das Mädchen aus Mainz vergewaltigt und umgebracht zu haben.

Bundesweit Aufmerksamkeit hatte im Dezember 2017 auch der Fall einer 15-Jährigen aus Kandel in Rheinland-Pfalz auf sich gezogen, die in einem Drogeriemarkt erstochen wurde. Am 18. Juni beginnt der Mordprozess gegen den angeblich gleichaltrigen Ex-Freund aus Afghanistan nach Jugendstrafrecht. Der Fall hatte eine Debatte über die Altersfeststellung von Flüchtlingen ausgelöst. (dpa)