Hamburg. Ulrich Tukur hat sich in einem Interview zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Dieter Wedel geäußert: „Mir tut es auch leid für Wedel.“

Der Schauspieler Ulrich Tukur (60) hat Mitleid mit Regisseur Dieter Wedel. „Er wurde als Monster bezeichnet. Er ist kein Monster, kein Mensch ist ein Monster“, sagte Tukur dem Magazin „Der Spiegel“ (Ausgabe 6/2018).

Die Wedel vorgeworfene Gewalt sei „schrecklich“, so Tukur. „Mir tun diese Frauen sehr leid, und wenn es so geschehen ist, gibt es da auch überhaupt nichts wegzureden. Mir tut es aber auch leid für Dieter Wedel“, sagt der Schauspieler, der bei zwei Produktionen des Regisseurs mitgewirkt hat. „Ich sehe, dass jemand am Ende seines Weges vor dem Trümmerhaufen seiner großen Karriere steht – und rechts und links verzweifelte Menschen. Das tut mir in der Seele weh. Es ist der Ruin eines Lebens, möglicherweise von ihm selbst verschuldet.“

Ihm sei bewusst, wie heikel es sei, sich zu dem Thema zu äußern: „Ich habe Angst“, erklärte Tukur, „in diesen Strudel von Hass und Aburteilung hineinzugeraten, und am Ende stehe ich als Verteidiger von Vergewaltigungen da.“ Er habe mit Dieter Wedel gute Erfahrungen gemacht, sei aber bestürzt, was andere offenbar erlebt hätten.

Dieter Wedel und seine Filme

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