Paris. Ein Franzose soll 15 Anschläge während der kommenden Fußball-EM in Frankreich geplant haben. Dieser Bericht weckt nun aber Zweifel.

Nach der Festnahme eines Franzosen mit Waffen und Sprengstoff in der Ukraine zweifeln französischen Behörden an mutmaßlichen Terror-Plänen des Mannes. Die Ukraine hatte bekannt gegeben, der Mann habe eine großangelegte Anschlagsserie während der Fußball-Europameisterschaft geplant.

„Wir neigen zurzeit dazu, die Angelegenheit als Fall von Waffenschmuggel zu betrachten“, sagte der ermittelnde Staatsanwalt Thomas Pison am Dienstag. Wegen der Zweifel an einem terroristischen Hintergrund der Festnahme wurden die Ermittlungen mittlerweile an die Staatsanwaltschaft im ostfranzösischen Nancy abgegeben. Auch über die Frage, ob man die Auslieferung des Festgenommenen beantragen werde, sei noch nicht entschieden, sagte Pison.

Anschläge sollten angeblich die Fußball-EM treffen

Zu Wochenbeginn hatte der ukrainische Inlandsgeheimdienst erklärt, er habe mit der Festnahme des Franzosen, der Waffen und Sprengstoff bei sich gehabt haben soll, eine in Frankreich zur Fußball-Europameisterschaft geplante Anschlagsserie verhindert. Insgesamt 15 Terrorangriffe seien vereitelt worden, sagte der Leiter des Sicherheitsdienstes SBU, Wasili Gritsak.

Ziele seien jüdische und muslimische Einrichtungen sowie Gebäude gewesen, die im Zusammenhang mit der EM stünden, aber auch Verwaltungsgebäude der französischen Regierung. Der französische Staatsbürger sei bereits Ende Mai an der ukrainisch-polnischen Grenze festgenommen worden. Der Mann habe bewaffnete Gruppen in der Ukraine kontaktiert, um Waffen und Sprengstoff zu kaufen. (rtr)