Die zwei Explosionen in Schwedens Hauptstadt Stockholm sollen gescheiterte Terror-Anschläge gewesen sein. Bei einer der Explosionen kam ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter ums Leben. Zwei Passanten wurden verletzt.

Stockholm. Nach den beiden Explosionen in der Innenstadt von Stockholm am Sonnabendabend geht die schwedische Polizei mittlerweile von einem Terroranschlag aus. Der Sprecher der Sicherheitspolizei in Schweden, Anders Thornberg, sagte vor Journalisten, dass die Ermittler des Falls über gute Hinweise verfügen, die andeuten, dass die Tat ein Terror-Anschlag war. Was Thornberg jedoch nicht bestätigen konnte, war die Vermutung, dass es sich bei einem der drei Toten um einen Selbstmordattentäter handelt. Indessen wurde die Gefahrenstufe in Schweden nach dem Terror-Angriff nicht erhöht.

Am Sonnabend des dritten Adventswochenendes ist es in der schwedischen Hauptstadt Stockholm am Abend zu zwei Explosionen gekommen. Bei einer Explosion kam ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter ums Leben. Kurz zuvor war ein Auto explodiert. Die Polizei schickte zur Untersuchung der Tatorte ein Bombenentschärfungskommando.

Etwa zehn Minuten vor dem Anschlag erreichte eine E-Mail die schwedische Nachrichtenagentur TT. Die Mail enthielt die Warnung: "Die Zeit zum Handeln ist gekommen." Einen Zusammenhang zum Anschlag wollte die schwedische Polizei vorerst nicht bestätigen.

Um Mitternacht erklärte Schwedens Außenminister Carl Bildt über Twitter, dass es sich bei den Explosionen um einen "äußerst beunruhigenden Versuch eines Terroranschlags in einem belebten Teil der Stockholmer Innenstadt“ gehandelt habe. Der Anschlag sei "fehlgeschlagen, hätte aber wahrlich katastrophal“ ausgehen können.

Bei dem Terroranschlag wurden zwei Menschen verletzt. Sie kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Wie die schwedische Nachrichtenwebsite "The Local“ unter Berufung auf die Rettungskräfte schrieb, sollen die Passanten bei der ersten Explosion verletzt worden sein. Zwei Minuten später sei nach der weiteren Detonation ein weiterer Notruf eingegangen und ein Mensch in rund 200 Meter Entfernung am Ort der zweiten Explosion tot aufgefunden worden.

Der Tatort des Anschlags war eine belebte Einkaufsstraße in der Stockholmer Innenstadt. Wie ein Sanitäter erklärte, seien in dem explodierten Fahrzeug Benzinkanister gewesen.

In der E-Mail nimmt der Autor, laut der Nachrichtenagentur TT, Bezug auf den Künstler Lars Vilk, der die "Mohammed-Karikatur" zeichnete, sowie auf den Einsatz der schwedischer Soldaten in Afghanistan. "Jetzt sollen eure Kinder, Töchter und Schwestern sterben so wie unsere Brüder und Schwestern und Kinder sterben“, zitierte die Agentur aus dem Text.

In Schweden gilt seit Oktober die erhöhte Terror-Alarmstufe wegen einer "Verlagerung von Aktivitäten“ von Gruppierungen im Land, die den Behörden zufolge möglicherweise Terroranschläge in Schweden planen.

(Mit Material von reuters und dapd)