Nach den Pannen bei den ersten beiden Versuchen konnte das unbemannte U-Boot im dritten Anlauf erstmals einen kompletten 16-stündigen Tauchgang beenden. Die Daten des letzten Einsatzes werden nun ausgewertet.

Perth. Ein ferngesteuertes U-Boot der US-Marine hat am Donnerstag seinen ersten kompletten 16-stündigen Tauchgang im Indischen Ozean auf der Suche nach dem verschollenen Flugzeug der Malaysia Airlines beendet. Zwei frühere Einsätze mussten wegen technischer Probleme vorzeitig abgebrochen werden. Die „Bluefin 21“ habe bei ihren drei Einsätzen bislang insgesamt 90 Quadratkilometer Meeresboden untersucht, teilte die Einsatzleitung in Perth am Donnerstag mit. Die Daten des letzten Einsatzes würden noch ausgewertet, bislang sei aber nichts Erwähnenswertes entdeckt worden.

Das unbemannte U-Boot versucht am rund 4500 Meter tiefen Meeresboden des Indischen Ozeans Trümmerteile der am 8. März verschollenen Maschine zu finden, indem es eine dreidimensionale Sonarkarte erstellt. Am Montag wurde bereits der erste Einsatz abgebrochen, weil das Fahrzeug seine maximale Tauchtiefe von 4500 Metern überschritten hatte.

Insgesamt zwölf Flugzeuge und elf Schiffe sollten sich am Donnerstag noch einmal an der Suche nach der vermissten Boeing 777 der Malaysia Airlines beteiligen, dem womöglich letzten Tag der bislang ergebnislosen Suche. Mehr als 40.000 Quadratkilometer sollten dabei in einem rund 2200 Kilometer nordwestlich von Perth gelegenen Gebiet untersucht werden. Durch mögliche Signale der Blackbox des Flugzeuges, die von Spezialgeräten an der Wasseroberfläche aufgefangen worden waren, war das Suchgebiet eingegrenzt worden.

„Bluefin 21“ gilt als letzte Hoffnung

Der Einsatz der „Bluefin 21“ gilt nun als letzte Hoffnung bei der Suche nach der Maschine, weil die Akkus des Flugschreibers vermutlich leer sind und er keine Signale mehr sendet.

Angesichts der wochenlangen Ungewissheit über das Schicksal des Flugzeugs mit 239 Insassen sind auch die Angehörigen zunehmend frustriert. Chinesische Familien stürmten am Mittwoch aus Protest gegen die Informationspolitik Malaysias aus einer Videokonferenz, in der sie am Mittwoch von den malaysischen Behörden über den letzten Stand der Suche informiert hätten werden sollen.

Malaysia Airlines hat die Angehörigen der Passagiere – die meisten von ihnen waren Chinesen – in einem Hotel am Flughafen von Peking untergebracht. Sie fordern, dass Vertreter der malaysischen Regierung sowie von Boeing und Rolls-Royce, den Herstellern von Flugzeug und Turbinen, sich persönlich mit ihnen treffen.

Die Boeing 777 verschwand am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Radar- and Satellitendaten zeigten, dass die Maschine aus unbekannter Ursache völlig vom Kurs abgewichen war und über dem südlichen Indischen Ozean vermutlich wegen Treibstoffmangels abstürzte.