Die Tiefe des Indischen Ozeans führt bei der Suche nach dem Wrack der vermissten Maschine zu neuen Problemen. Das eingesetzte U-Boot muss wieder auftauchen, wird jedoch ein zweites Mal losgeschickt.

Perth. Nach einem ersten fehlgeschlagenen Taucheinsatz hat das unbemannte U-Boot im Indischen Ozean am Dienstag die Suche nach der verschollenen Maschine der Malaysia Airlines wieder aufgenommen. Die „Bluefin 21“ tauchte erneut ab, diesmal wurde die Suche allerdings in weniger tiefes Wasser verlegt, wie die US-Marine mitteilte. Das U-Boot hatte einen ersten Versuch vom Montag nach nur sechs Stunden abbrechen müssen, weil das Wasser an der vermuteten Absturzstelle stellenweise tiefer war als die 4500 Meter, für die das Gerät maximal ausgelegt ist.

Durch eine eingebaute Sicherheitsautomatik stieg das U-Boot von selbst wieder zur Wasseroberfläche auf, als es in dem Suchgebiet zu tief wurde. Die bis dahin gesammelten Daten erbrachten aber keine neuen Hinweise auf den Verbleib des am 8. März mit 239 Menschen an Bord verschwundenen Flugzeugs, wie die australischen Behörden mitteilten. Tiefer tauchende Geräte stünden ihnen derzeit nicht zur Verfügung, hieß es.

Urprünglich sollte die erste Suche der „Bluefin 21“ am Meeresboden nach möglichen Trümmern von Flug MH370 bis zu 16 Stunden dauern. Für die Suchmannschaften ist der Einsatz des unbemannten U-Boots womöglich die letzte Chance, die verschollene Maschine doch noch zu finden. Seit vergangener Woche war kein mögliches Blackbox-Signal mehr empfangen worden. Zuvor hatte ein Spezialschiff Töne aufgefangen, die nach Meinung von Experten von einer Blackbox stammen könnten. Doch die Batterien des Flugschreibers dürften mittlerweile leer sein.

Die „Bluefin 21“ sucht den Meeresboden in einer Höhe von 30 Metern ab und kann mit einem Sonar eine dreidimensionale Karte der dort liegenden Objekte zeichnen. Allerdings ist der Grund an der vermuteten Absturzstelle mit Schlick bedeckt, kleinere Flugzeugteile könnten in ihm versinken und unsichtbar sein. Dass die Tiefe des Suchgebietes am Limit der Einsatzmöglichkeiten des U-Boots liegt, war den Einsatzleitern klar. Nach Angaben von Experten gibt es aber nur wenige Daten über das Areal im Indischen Ozeans.

Bis zu elf Flugzeuge und genauso viele Schiffe durchkämmten am Dienstag erneut ein 62.000 Quadratkilometer großes Gebiet etwa 2000 Kilometer nordwestlich der australischen Stadt Perth - weiter ohne Erfolg. Es wird erwartet, dass die australischen Behörden die Suche an der Oberfläche noch diese Woche einstellen werden. Die Wahrscheinlichkeit, etwas zu finden, habe sich „deutlich verringert“, sagte Einsatzleiter Angus Houston.

Eine Probe soll nun in Perth analysiert werden

Eine weitere mögliche Spur stellt derzeit ein Ölfleck dar. Er fand sich 5,5 Kilometer von der Stelle entfernt, an der ein Spezialschiff vergangene Woche das letzte Unterwasser-Piepsen aufgenommen hatte. Eine Probe soll nun in Perth analysiert werden, was nach Angaben von Houston jedoch mehrere Tage dauern könnte. Das Öl scheine nicht von irgendeinem Schiff in der Nähe zu stammen, er wolle den Ergebnissen der Analyse jedoch nicht zuvorkommen, sagte er.

Nach Auswertung von Satellitendaten nehmen die Experten an, dass die Maschine auf ihrem Weg von Kuala Lumpur nach Peking umgekehrt und nach stundenlangem Flug in südwestlicher Richtung ins Meer gestürzt ist. Die Blackbox könnte die Frage klären, wie Flug MH370 so weit vom Kurs abkommen konnte.