Der erste Einsatz eines unbemannten U-Boots zur Suche nach dem vermissten Malaysia-Airlines-Flugzeug war ein Flop. Die Tauchgrenze war für „Bluefin 21“ schon nach sechs Stunden erreicht.

Perth. Bei der Suche nach Flug MH370 hat sich die Hoffnung auf ein unbemanntes Mini-U-Boot vorerst zerschlagen: Der Roboter „Bluefin-21“ musste seinen ersten Tauchgang nach sechs Stunden abbrechen, weil das Wasser zu tief war. Das Mini-U-Boot habe keine interessanten Spuren entdeckt, teilte die US-Marine am Dienstag weiter mit. Noch im Laufe des Tages sollte ein zweiter Tauchgang starten.

Das knapp fünf Meter lange und 750 Kilogramm schwere Mini-U-Boot ist mit dem Ortungssystem „Sonar“ ausgerüstet. Es war am Montagabend (Ortszeit) vom australischen Schiff „Ocean Shield“ aus ins Meer gelassen worden, um in der Tiefe des Ozeans nach der seit über einem Monat verschollenen Boeing 777 zu suchen. Eigentlich sollte es ein 16-stündiger Einsatz werden.

Nach rund sechs Stunden habe „Bluefin-21“ aber die maximale Tiefe von 4500 Metern erreicht, erklärte die australische Koordinierungsbehörde JACC. „Sein eingebautes Sicherheitsinstrument brachte es wieder an die Oberfläche.“ Der Roboter sei unbeschädigt und solle am Dienstagabend zu einer zweiten Mission aufbrechen, wenn es das Wetter erlaube.

Indischer Ozean zu tief für den Roboter

Der Roboter sei darauf programmiert, rund 30 Meter über dem Meeresboden entlang zu schweben und das Gebiet unter sich abzuscannen, sagte Mark Matthews von der US-Marine dem Sender CNN. Die Karten der Region legen eine Wassertiefe zwischen 4200 und 4400 Metern nahe. An der Stelle, wo „Bluefin-21“ im Einsatz war, sei diese aber wohl überschritten worden. Deshalb sei der Roboter „automatisch“ wieder aufgetaucht.

Die in den sechs Stunden gesammelten Daten wurden ausgewertet – doch die seit mehr als fünf Wochen verschwundene Boeing blieb verschollen. Der Roboter habe „keine interessanten Objekte gefunden“, erklärte die US-Marine. Er sei aber weiter einsatzbereit. Das Mini-U-Boot soll zunächst ein auf 40 Quadratkilometer eingegrenztes Suchgebiet durchforsten. Das allein könnte bis zu zwei Monate dauern, schätzt die US-Marine.

Auf das Mini-U-Boot stützt sich derzeit die ganze Hoffnung – die Suche per Blackbox-Detektor war am Montag eingestellt worden. Würden die Flugschreiber aber trotzdem jemals gefunden werden, würden selbstverständlich alle darauf gespeicherten Daten veröffentlicht, sagte Malaysias Transportminister Hishammuddin Hussein am Dienstag.

Das Flugzeug mit der Flugnummer MH370 von Malaysia Airlines ist seit dem 8. März verschollen. An Bord waren 239 Menschen. Die Suche erstreckt auf ein Gebiet rund 2200 Kilometer nordwestlich der australischen Stadt Perth im Indischen Ozean.