Die Signale aus der Tiefe sind der bisher konkreteste Hinweis auf Flug MH370. Mit Unterwassermikrofonen sollen weitere mögliche „Pings“ der Blackbox des verschollenen Flugzeugs aufgefangen werden.

Perth. Bei der Suche nach dem verschwundenen Jet der Malaysian Airlines haben Fachleute neue Signale aus der Tiefe geortet und das Suchgebiet im Indischen Ozean noch einmal enger gefasst. Man habe vier neue Signale 40 Kilometer voneinander entfernt geortet, sagte Houston nach Angaben des australischen Senders ABC.

In dem eingegrenzten Suchgebiet wollen die Experten die Absturzstelle finden: „Ich denke, wir suchen nun im richtigen Gebiet“, sagte der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston. Nun komme es darauf an, Wrackteile zu sichten. Das australische Schiff „Ocean Shield“ lauscht mit einem Spezialgerät weiter nach Signalen aus der Tiefe des Ozeans, die von der Blackbox der verunglückten Boeing stammen könnten.

Die neueste Entdeckung wurde durch spezielle Bojen gemacht, die ein australisches Marineflugzeug seit Tagen in einem bestimmten Muster über der Gegend abwirft, in der bereits pulsierende Geräusche empfangen wurden. „Die akustischen Daten müssen über Nacht noch genauer analysiert werden“, sagte Houston. Jede dieser Bojen ist mit einem Unterwassermikrofon ausgestattet, das in 300 Metern Meerestiefe Geräusche auffangen soll.

Ziel sei es, die Signale genauer lokalisieren zu können, sagte Marinekommandeur Peter Leavy. Dazu ist auch das mit einem Blackbox-Detektor ausgerüstete Schiff „Ocean Shield“ weiter im Einsatz.

Das Suchgebiet einzugrenzen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz eines unbemannten U-Bootes. Anhand der bisherigen Signale müsste es noch ein 1300 Quadratkilometer großes Stück des Meeresbodens in 4500 Metern Tiefe mit Sonar abtasten und daraus eine Karte erstellen. Weil das „Bluefin 21“ dabei nur langsam vorgehen kann, würde das ohne eine bessere Lokalisierung sechs bis acht Wochen dauern.

Gefundene Objekte stammten nicht vom Flugzeug

An der Wasseroberfläche konnte das Gebiet, in dem nach Wrackteilen gesucht wird, bereits deutlich eingegrenzt werden. Mittlerweile umfasse es nur noch 57.900 Quadratkilometer, sagte Houston. Das entspricht immer noch der Größe Kroatiens, ist aber nur noch ein Viertel so groß wie vor wenigen Tagen. 14 Flugzeuge und 13 Schiffe waren in dem Gebiet etwa 2300 Kilometer nordwestlich von Perth im Einsatz. Immer wieder wurden dabei Objekte im Wasser gefunden, keines davon stammte aber offenbar vom Flugzeug.

Houston hatte nach den jüngsten aufgefangenen Signalen am Dienstag erklärt, er sei optimistisch, dass das seit Anfang März vermisste Flugzeug bald gefunden werde. Die Zeit drängt, denn der Flugdatenschreiber und der Stimmenrekorder senden nur rund einen Monat lang Ortungssignale, bevor ihnen der Akku ausgeht.

Die australische Regierung ging in einem am Donnerstag an die Suchmannschaften übermittelten Dokument davon aus, dass die Signale noch zehn Tage lang mit immer geringerer Intensität zu hören sein werden. Wenn es keine Hoffnung mehr gibt, noch neue Geräusche aufzufangen, kommt das U-Boot zum Einsatz. Die bisher georteten Signale kamen aus 4500 Metern Tiefe, was auch die Tauchgrenze für das „Bluefin 21“ ist. Sollte das Wrack noch tiefer liegen, müsste ein anderes Gerät herbeigeschafft werden.

Das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es seinen Kurs änderte und nach stundenlangem Flug schließlich in den Indischen Ozean stürzte. Über die Gründe dafür könnte die Blackbox Aufschluss geben.