Wer steckt hinter dem Tod zweier kurz nach ihrer Geburt in einem Altkleidercontainer und am Straßenrand abgelegten Brüder? Fall erneut im TV.

Zwickau. Nach dem neuen Fahndungsaufruf im Fall der zwei kurz nach ihrer Geburt getöteten Babys sind bei der Polizei die ersten fünf Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. „Über ihre Qualität kann man noch nichts sagen“, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Südwestsachsen, Jan Meinel, am Donnerstag in Zwickau. Nach seinen Angaben wird der Fall am kommenden Sonntag (19.50 Uhr) auch in der MDR-Sendung „Kripo live“ aufgegriffen.

Eine noch unbekannte Frau, bei der es sich um eine Raucherin handeln soll, hatte in 17 Monaten zwei Jungen zur Welt gebracht. Sie waren im Januar 2011 und im Juni 2012 jeweils kurz nach ihrer Geburt getötet und 30 Kilometer entfernt voneinander abgelegt worden. Der erste Säugling war in einem Altkleidercontainer in Schwarzenberg entsorgt worden, der zweite an einem Straßengraben im tschechischen Rotava.

Die Polizei hatte am Dienstag in ganz Südwestsachsen ein neues Fahndungsplakat verteilt. Sie geht davon aus, dass es sich um eine deutsche Frau handelt. Als Indiz dafür gelten in beiden Fällen Zeugenhinweise auf ein Auto mit deutschem Kennzeichen. Gesucht wird laut Kriminalhauptkommissar Michael Mundt eine „Frau, die von April 2010 bis Januar 2011 und von Ende August 2011 bis Ende Mai 2012 schwanger war und nunmehr keines dieser Kinder bei sich hat“.

Der Chefermittler spricht zugleich von „mobilen“ Eltern. Er hält es für denkbar, dass sie wegen der offensiven Öffentlichkeitsarbeit im Schwarzenberger Fall zum Ablegen des zweiten Babys extra nach Tschechien gefahren sind – „in der Hoffnung, dass die Verbindung nicht hergestellt wird“. Ein DNA-Abgleich förderte schließlich zutage, dass die Säuglinge Brüder waren. Der Schwarzenberger Fall war im Herbst 2011 bereits in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ aufgerollt worden. Eine heiße Spur ergab sich damals nicht. (dpa)