Zwickau/Karlsbad. Seit Monaten arbeiteten Ermittler in Deutschland und Tschechien auf Hochtouren, um die Mütter zweier toter Babys ausfindig zu machen. Jetzt stellt sich heraus, dass die Jungen dieselbe Mutter haben.

Rückblick: Eine noch unbekannte Frau hatte binnen 18 Monaten zwei Kinder zur Welt gebracht, die kurz darauf tot in Sachsen und Tschechien gefunden wurden. Wie ein DNA-Vergleich ergab, waren der am 2. Juni in Rotava bei Karlovy Vary (Karlsbad) entdeckte Säugling und das Mitte Januar 2011 im 30 Kilometer Luftlinie entfernten deutschen Schwarzenberg geborgene Baby Brüder. "Die Jungen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselben Eltern", sagte Jan Meinel von der Polizeidirektion Südwestsachsen unter Verweis auf einen DNA-Abgleich. Beide Babys lebten nur wenige Stunden, und ihre Leichen lagen je zwei bis drei Tage am späteren Fundort. Der in Deutschland entdeckte Junge war erstickt worden, die Ursache für den Tod des Bruders ist nicht bekannt. Die sächsischen Ermittler wollen die beiden Fälle nun so schnell wie möglich zusammenführen. "Es geht darum, Details auszutauschen, mehr Spuren auszuwerten und einen Plan aufzustellen." Trotz eines Massengentests, der Ausstrahlung des Falls im Fernsehen sowie vieler Hinweise gibt es keine Spur zur Mutter.

Der erste Junge war am 19. Januar 2011 in einem Altkleidercontainer entdeckt worden. Vor der Beerdigung hatte die Stadt Schwarzenberg ihm den Namen Max Winter gegeben. Knapp 15 Monate später fanden Polizisten im tschechischen Rotava ein totes Baby im Straßengraben. Wegen der Nähe des Fundortes zu Sachsen und Bayern wurden die deutschen Behörden eingeschaltet.