Vor 29 Jahren wurde Lolita Brieger in der Eifel erdrosselt. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt einen Landwirt wegen Mordes angeklagt.

Trier. Die Staatsanwaltschaft hat rund 29 Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Lolita Brieger in der Eifel Mordanklage gegen einen Landwirt gestellt. Der inzwischen 50-jährige Mann soll seine schwangere Ex-Freundin im November 1982 in einem Schuppen in Scheid (Kreis Vulkaneifel) erdrosselt haben, teilten die Ermittler am Donnerstag in Trier mit. Ihre Leiche habe er damals auf einer Mülldeponie in Frauenkron – einem Ortsteil von Dahlem im Kreis Euskirchen – vergraben. Polizisten hatten dort im Oktober nach zweiwöchiger Suche Überreste der 18-Jährigen gefunden.

Ein Zeuge, der dem mutmaßlichen Mörder bei der Beseitigung der Toten geholfen haben will, hatte die Fahnder im September zu der früheren Müllhalde geführt. Der Landwirt sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte es zwischen dem jungen Paar immer wieder Streit gegeben, weil der Vater des Landwirts gegen die Verbindung war.

Am Abend des 3. November 1982 habe es eine heftige Auseinandersetzung gegeben. Der junge Mann habe sich von seiner Freundin getrennt – zu diesem Zeitpunkt war sie im 4. oder 5. Monat von ihm schwanger. Einen Tag darauf wollte die 18-Jährige der Anklage zufolge den Landwirt umstimmen und fuhr zu ihm nach Scheid. "Während des Treffens fasste der Angeschuldigte den Entschluss, seine Freundin umzubringen, weil diese an der Beziehung festhalten und das gemeinsame Kind austragen wollte“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Er sei mit ihr in einen abgelegenen Schuppen in der Nähe des elterlichen Anwesens gegangen und habe sein ahnungs- und wehrloses Opfer von hinten mit einem Eisendraht erdrosselt. Bei Vernehmungen1984 und 1987 hatte der Mann stets bestritten, seine Ex-Freundin an diesem Tag getroffen zu haben. Zu den aktuellen Vorwürfen hat er sich laut Staatsanwaltschaft bislang nicht geäußert. (dpa)