Die vor 29 Jahren spurlos in der Eifel verschwundene Lolita Brieger ist vermutlich tot. Knochen und Kleider wurden gefunden. Ein DNA-Test folgt.

Trier/Frauenkron. Knapp 30 Jahre nach ihrem Verschwinden ist das Schicksal von Lolita Brieger aus der Eifel vermutlich aufgeklärt: Die damals 18-Jährige ist nach Einschätzung der Polizei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ tot, am Mittwoch wurden auf einer ehemaligen Mülldeponie in Nordrhein-Westfalen Knochen und Kleidungsstücke gefunden. Die Überreste stammten „relativ sicher“ von der jungen Frau, sagte Einsatzleiter Wolfgang Schu. Die gefundenen Kleider entsprächen denen, die die junge Frau trug, als sie zum letzten Mal lebend gesehen wurde.

Nach zweiwöchiger Suche fanden Beamte am Mittwochvormittag auf der Deponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron „ein mit Folie umhülltes Paket“ in der Erde, darin befanden sich die Knochen und Kleidungsstücke. „Wir wissen, was Lolita Brieger am Tag ihres Verwindens getragen hat“, sagte Schu.

Rechtsmediziner aus Mainz sicherten am Nachmittag vor Ort erste Spuren und begannen mit Untersuchungen zur Identifizierung. Die Überreste sollten noch am Mittwoch nach Mainz gebracht werden. Letztendliche Sicherheit über den Verbleib der 18-Jährigen kann laut Schu nur ein DNA-Test liefern. Mit Ergebnissen könne in einigen Tagen gerechnet werden.

Die 18-Jährige war vor 29 Jahren spurlos verschwunden, die Ermittler gehen von einem Verbrechen aus. Briegers damaliger Freund sitzt seit dem 9. September wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Trierer Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der heute 50-Jährige seine schwangere Freundin damals ermordet hat. Der Mann schweigt bislang.

Ein Zeuge, der dem mutmaßlichen Mörder bei der Beseitigung der Leiche im November 1982 geholfen haben will, hatte die Ermittler Anfang September zu der Müllhalde im Kreis Euskirchen geführt. Die Polizei hat die ehemalige Deponie seit knapp zwei Wochen akribisch abgesucht - der mögliche Fund gelang am letzten Tag im letzten Areal.

„Die Suche scheint von Erfolg gekrönt zu sein“, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit. Der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann sagte laut einer Sprecherin, wenn das Schicksal der 18-Jährigen geklärt sei, hätten auch die Angehörigen Gewissheit. Es gebe „keine vernünftigen Zweifel“ daran, dass es sich bei dem Fund um die Überreste Briegers handele.

Für die Suche in einem alten Steinbruch hatte die Polizei den kompletten Boden eines rund zwei Tennisplätze großen Geländes bewegt, geharkt und von Leichenspürhunden abschnüffeln lassen. Der Zeuge hatte ausgesagt, die Tote sei in Folie gewickelt gewesen. „Ich bin froh, dass wir am letzten Tag noch fündig geworden sind“, sagte Schu.