Fast jeder zweite Linien- oder Reisebus in Deutschland hat Mängel. Diese häuften sich, je älter ein Fahrzeug sei, teilte der TÜV-Verband mit.

Berlin. Trotz häufiger Kontrollen fällt jeder siebte Bus in Deutschland bei der Hauptuntersuchung zunächst durch. An rund 14 Prozent der Fahrzeuge werden erhebliche Mängel entdeckt. Das ist das Ergebnis eines Reports zur Sicherheit von Reise- und Linienbussen, den der TÜV am Mittwoch in Berlin vorstellte. Vor allem ältere Busse geben Anlass zur Sorge. Mehr als die Hälfte der Busse ist dagegen in einwandfreiem Zustand. Für den Bericht wertete der TÜV mehr als 50.000 Hauptuntersuchungen aus den Jahren 2009 und 2010 aus.

Im Vergleich zum Vorjahres-Report stieg der Anteil erheblicher Mängel leicht an - damals war einer von acht Bussen durchgefallen. Vor allem die Lichtanlage ist häufig in schlechtem Zustand: Bei fast jedem fünften Fahrzeug war sie teilweise defekt. „Das ist ein Indiz dafür, dass der vorgeschriebene Sicherheitscheck vor der Abfahrt nicht ernst genommen wird“, sagte das geschäftsführende Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV, Klaus Brüggemann.

Auch Schäden am Motor und an den Achsen sowie Rost an tragenden Teilen gehören zu den häufigsten Mängeln - sie fanden sich jeweils an rund fünf Prozent der Busse. Bei vier Prozent aller Fahrzeuge waren die Bremsen nicht einwandfrei. Nur geringe Mängel wurden an 30,5 Prozent der Busse gefunden, mängelfrei waren 55,5 Prozent.

Die Zahl der Beanstandungen steigt mit dem Alter: Knapp 27 Prozent der 20 Jahre alten Busse hatten erhebliche Mängel. „Das ist eine hohe Quote, vor allem, wenn man die Prüfdichte beachtet“, sagte Brüggemann. Busse müssen jedes Jahr zur Hauptuntersuchung und viermal jährlich zu einer Sicherheitsüberprüfung. Der TÜV forderte die Busunternehmen auf, ältere Fahrzeuge regelmäßig zu warten.

Allerdings gehörten Busse weiter zu den sichersten Verkehrsmitteln, betonte Brüggemann. Die Gefahr, mit einem Auto zu verunglücken, sei deutlich höher.