Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben im Osten der Türkei sinkt die Hoffnung, noch weitere Überlebende unter den Trümmern zu finden.

Ercis/Istanbul. Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in der Türkei haben Rettungsmannschaften sieben weitere Verschüttete lebend geborgen. „Es war wie das Jüngste Gericht“, schilderte der 18-jährige Mesut Özan Yilmaz dem Sender CNN Türk seine Eindrücke von den 32 Stunden, die er lebend unter den Trümmern eines Teehauses begraben war. Er habe sich unter einen Tisch retten können, unter dem es jedoch sehr eng gewesen sei. Wie seine mit ihm verschütteten Freunde habe er um mehr Platz zum Überleben gekämpft. „Ich habe meinen Kopf auf die Füße eines toten Mannes gelegt“, berichtete der unverletzt gebliebene Yilmaz.

Die Katastrophenschützer arbeiteten in der am stärksten zerstörten Stadt Ercis im Licht von Scheinwerfern, ohne jedoch nach Mitternacht noch Überlebende zu finden. Inzwischen sind nach Regierungsangaben mehr als 2300 Rettungskräfte in der Provinz im Einsatz.

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Die Behörden haben bislang 366 Tote gemeldet. Hunderte werden noch vermisst. Die Zahl der Verletzten wird mit 1300 angegeben, mehr als 2200 Gebäude sind eingestürzt. Zehntausende verbrachten die zweite Nacht in Folge in Notunterkünften.