Eine kuriose Schwanenliebe ist zerbrochen: Höckerschwan “Schwani“ hat einen blauen Traktor verlassen, weil er sich in eine Gans verliebt hat.

Velen. Höckerschwan "Schwani“ (8) macht in seinem verrückten Liebesleben erste Fortschritte. Bisher war der vermutlich männliche Vogel aus einem Schlosspark im Münsterland in einen blauen Traktor verliebt. Jetzt ist er schon ganz nah dran: „Er schwimmt neuerdings lieber mit einer Gans“, erklärte Hausmeister Hermann Hericks vom Sportschloss in Velen in Münster. An dem Flirt in den Sommerferien ist nun offensichtlich die Liebe zum Traktor zerbrochen.

Sechs Jahre lang war „Schwani“ dem Trecker hinterhergewatschelt, ihm auf Schritt und Tritt gefolgt. Hericks, der den Traktor steuert, erinnert sich: „Ich musste ständig aufpassen, dass ich den Schwan nicht aus Versehen überfahre. Er war schon sehr, sehr aufdringlich.“ Deswegen ist der Mann nun froh, dass sich „Schwani“ anscheinend neu verliebt hat. „Es erleichtert mich, dass er sich jetzt an mehr oder weniger artspezifische Genossen hält“, sagt Hericks und lacht.

Der Hausmeister glaubt, die Ursache für das abrupte Beziehungsende zu kennen. Vor drei Wochen habe man den Schwan eingefangen, „um ihm eine kleine Spritze mit Aufbaupräparaten zu geben“. Denn sein Gefieder sei ganz zerfleddert gewesen. Die Behandlung habe dem Schwan aber nicht sonderlich gefallen. „Seitdem ist „Schwani“ sehr distanziert“, sagte Hericks. Die neue Freundin - bisher hat sie keinen Namen - findet der Hausmeister gut. Er kann jetzt mit seinem Trecker in Ruhe arbeiten und das Pärchen aus sicherer Entfernung beobachten.

Im Münsterland ist „Schwani“ nicht das erste Tier, das sich in einen Gegenstand verliebt hat. Trauerschwänin „Petra“ hatte vor Jahren bundesweite Bekanntheit erlangt, weil sie auf einem See in Münster mit einem Tretboot in Schwanenform angebandelt hatte.