MÜNSTER. Wie tief muss ein Schwan sinken, um sich in ein Tretboot zu verlieben? Oder hat sich Trauerschwan Peter einfach nur verguckt? Immerhin ist der Schwarm des Vogels - das Boot - als schöner weißer Schwan geformt. Und der passt doch gut zu dem schwarzen Gefieder des Verliebten.

Seit dem Frühjahr folgt Peter dem Tretboot. Die ungewöhnliche Zuneigung machte ihn bundesweit bekannt und zu einer Attraktion auf dem Aasee mitten im westfälischen Münster. Gestern folgte der Schwan wieder seinem Plastikgefährten. An den Pedalen: Zoo-Chef Jörg Adler und ein Tierpfleger. Über einen Seitenkanal ging es zum nahen Tierpark. Die letzten 100 Meter bis zum Zootümpel transportierten vier kräftige Männer das Boot.

Tierpfleger Ralf Nacke folgte mit dem drei Kilo schweren Schwan auf dem Arm. Seit dem vergangenen Frühjahr ließ der eigentlich in Australien beheimatete Trauerschwan das Schwanenboot nicht aus den Augen. Gestern lüftete der Zoo-Chef allerdings ein Geheimnis. Der berühmte Schwan Peter ist eine Petra: "Wir haben uns wohl im Geschlecht des Tretboots vertan. So stattlich, groß und imposant kann es sich nur um ein männliches Plastiktier handeln." Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Tierliebe das Winterquartier übersteht. Denn im Zoo leben noch sechs andere Trauerschwäne, darunter auch Junggesellen.

Vielleicht bringen die Petra jetzt auf andere Gedanken . . .