Andrej W. hatte mit einem Nagel die Fußfessel geöffnet und war so durch ein Loch in der Mauer geflohen. Die Klinik schließt nun die Sicherheitslücken.

Wiesloch. Nach dem Ausbruch des sogenannten "Taximörders" Andrej W. aus einer Psychiatrie in Wiesloch in Baden-Württemberg erhöht die Klinik ihre Sicherheitsstandards. Künftig würden die Höfe videoüberwacht und Fußfesseln mit modernen Schließsystemen statt der üblichen mechanischen Fesseln verwendet, sagte Kliniksprecherin Susann Roßberg der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe). Andrej W. war am Sonnabend aus der Klinik ausgebrochen und wurde in der Nacht zum Montag wieder festgenommen.

Die Klinik habe am Montag mit dem zuständigen Ministerium eine erste Vereinbarung getroffen, um die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, sagte Roßberg der Zeitung. „Bereits umgesetzt ist, dass Andrej W. nur noch in Begleitung seine Hofgänge absolvieren wird“, erläuterte Roßberg. „Die Installation von Überwachungskameras ist bereits in Auftrag gegeben, ebenso die Aufstockung der Natodrahtrollen.“ Auch die neuen „Hochsicherheitsfußfesseln“ seien eingetroffen.

Andrej W. gilt als hochgefährlich. Im Juni des vergangenen Jahres hatte er im Bodenseekreis eine Taxifahrerin ermordet und eine weitere vergewaltigt und schwer verletzt. Am Sonnabend hatte der zu lebenslanger Haft verurteilte Mann laut Polizei bei einem Hofgang seine mechanische Fußfessel mit einem Nagel geöffnet. Mithilfe einer ausgehängten Toilettentür überwand er eine mit Stacheldraht gesicherte Mauer und flüchtete.