Andrej W., der “Taximörder“ vom Bodensee, konnte nach seiner Flucht wieder gefasst werden. Die Psychiatrie kann sich den Ausbruch nicht erklären.

Wiesloch. Die Flucht des sogenannten "Taximörders" aus der streng gesicherten Forensik der Psychiatrie in Wiesloch ist für die Leitung des Zentrums völlig rätselhaft. „Das ist unerklärlich für alle“, sagte am Montag Sprecherin Susann Rossberg. Wie genau der 29-Jährige verurteilte Mörder und Vergewaltiger entkommen konnte und inwieweit eine Baustelle auf dem Gelände damit zu tun gehabt hatte, sei nicht klar. „Wir müssen die Umstände seiner Flucht erst aufbereiten“, sagte Rossberg.

Auch zur Art der Fußfessel und wie und wann der "Taximörder" sie hatte öffnen können, wollte Rossberg nicht Stellung nehmen. „Lassen Sie uns erst unseren Job machen und das Ganze untersuchen“, sagte sie. Für den Lauf des Tages kündigte sie eine Pressemitteilung an. Momentan sei der Mann noch in Obhut der Polizei. Wann genau er in die Psychiatrie nach Wiesloch zurückgebracht werde, konnte Rossberg nicht sagen.

Der zu lebenslanger Haft verurteilte Straftäter war am Sonnabend aus dem Hochsicherheitstrakt der geschlossenen Psychiatrie in Wiesloch bei Heidelberg ausgebrochen. Am späten Sonntagabend wurde er in Zuzenhausen (Rhein-Neckar-Kreis) gefasst, nur etwa zehn Kilometer entfernt von seinem Ausbruchsort. Vor knapp einem Jahr hatte der Mann eine Taxifahrerin am Bodensee umgebracht. Eine weitere vergewaltigte und verletzte er schwer. (dpa)