Bei den schlimmsten Wirbelstürme seit 40 Jahren starben rund 300 Menschen. US-Präsident Obama reist heute in die betroffenen Gebiete.

Pleasant Grove/Alabama. Es ist die schlimmste Tornado-Serie seit fast vier Jahrzehnten im Südosten der USA und die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Mindestens 297 Menschen wurden in sechs US-Staaten in den Tod gerissen, allein 210 davon in Alabama. Hunderte oder womöglich Tausende wurden verletzt. Rettungskräfte suchten am Donnerstag in den Trümmern zerstörter Häuser nach Überlebenden. Die Unwetterfront richtete am Mittwoch von Texas bis New York schwere Schäden an.

US-Präsident Barack Obama will am Freitag in das Katastrophengebiet reisen und sich persönlich ein Bild vom Ausmaß der Schäden machen. Dem Staat Alabama sagte er Bundesmittel zur Bewältigung der Naturkatastrophe zu. Eine vom Präsidenten unterzeichnete Erklärung ermöglicht Betroffenen, finanzielle Hilfe zu beantragen.

Etwa eine Million Menschen in Alabama hatten nach Angaben von Gouverneur Robert Bentley keinen Strom. Ein Atomkraftwerk musste vorübergehend mit Dieselgeneratoren betrieben werden, nachdem die externe Stromversorgung zusammengebrochen war. Rund um die Stadt Tuscaloosa stürzten Bäume und Strommasten auf die Straßen, zahlreiche Autofahrer ließen ihre Wagen stehen, um Schutz zu suchen. Die Ausläufer der Sturmfront reichten bis nach New York, wo Dutzende Straßen überschwemmt wurden.

Aus Mississippi und Tennessee wurden jeweils 33 Tote gemeldet. 15 Menschen starben in Georgia, fünf in Virginia. In Kentucky wurde ein Mensch in den Tod gerissen. In Huntsville mussten auch die Meteorologen des Nationalen Wetterdienstes vor Tornados in einen Schutzraum flüchten und ihre Überwachungsaufgaben auf die Kollegen in Mississippi übertragen. In der gesamten Region seien 137 Tornados gemeldet worden, das ganze Ausmaß der Schäden sei noch nicht abzuschätzen, sagte die Meteorologin Chelly Amin.