Eine schwere Sturmfront ist entlang des Mississippi durch mehrere US-Bundesstaaten gezogen. Häuser wurden beschädigt, Bäume umgerissen.

Washington. Durch schwere Unwetter im Mittleren Westen der USA sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Im Bundesstaat Arkansas kamen nach Behördenangaben vom Dienstag vier Menschen durch einen Tornado und sechs weitere durch Hochwasser ums Leben, im benachbarten Missouri gab es laut Wetterdienst Überschwemmungen „von historischem Ausmaß“. In insgesamt fünf Bundesstaaten wurde wegen der Unwetter der Notstand ausgerufen.

Der Tornado habe am Montagabend (Ortszeit) vier Menschen in der Stadt Vilonia getötet, teilte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde von Arkansas mit. Mindestens sechs weitere Menschen in Arkansas wurden vom Hochwasser in ihren Fahrzeugen fortgespült. Die Behörden rechneten mit weiteren Stürmen in der Region, die auch Sturzfluten auslösen könnten. Alle Einwohner wurden aufgerufen, sich auf Unwetter und Überschwemmungen vorzubereiten.

Der Nationale Wetterdienst erklärte in einer Flutwarnung für Missouri, dort gebe es „Überflutungen von historischem Ausmaß, die nur sehr selten auftreten“. Im 17.000-Einwohner-Ort Poplar Bluff in der Nähe von Missouri City wurden entlang des Black River etwa 1000 Menschen in Sicherheit gebracht, nachdem ein Notdeich an vier Stellen gebrochen war. Auch in anderen Teilen des Mittleren Westens lösten sintflutartige Regenfälle Überschwemmungen aus.

Außer in Arkansas und Missouri wurde auch in den Bundesstaaten Illinois, Indiana und Kentucky der Notstand ausgerufen. Der Gouverneur von Illinois, Pat Quinn, ordnete überdies den Einsatz der Nationalgarde bei der Bekämpfung des Hochwassers sowie Rettungsaktionen an. Für den Westen Kentuckys gab der Nationale Wetterdienst eine Tornado-Warnung heraus.

Erst vor wenigen Tagen waren bei einer Tornado-Serie in den USA 44 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen im Südosten des Landes.

+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++

Für die diesjährige Hurrikan-Saison vom 1. Juni bis zum 30. November sagte der Wetterdienst Weather Services International (WSI) heftige Stürme voraus. Voraussichtlich 15 starke Stürme würden das Festland der USA heimsuchen. WSI rechnet mit acht Orkanen, davon mindestens vier der Stufe 3 auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala oder stärker. Betroffen von den Stürmen dürfte demnach vor allem die Küste am Golf von Mexiko sein. Die Sturmsaison werde aber wahrscheinlich nicht so heftig wie in den Jahren 2010 und 2005 ausfallen. Seit 2008 war kein Hurrikan mehr auf das US-Festland getroffen. Vergangenes Jahr gab es im Atlantikgebiet 19 Tropenstürme in Amerika und der Karibik, zwölf davon waren Hurrikane.