Im AKW Fukushima konnte ein Leck abgedichtet werden. Im Meer werden wegen Abfluss des verseuchten Wassers Barrieren gespannt.

Tokio. Im AKW Fukushima haben Arbeiter ein Leck abgedichtet, durch das stark verstrahltes Wasser in das Meer ausgeströmt war. Nach mehreren gescheiterten Versuchen half ein Abdichtmittel auf Basis von Flüssigglas. Das hatten 52 Arbeiter in einer Marathonnacht an acht Stellen in den betreffenden Kanalschacht gegossen, berichten japanische Medien. Am frühen Morgen konnten sie dann endlich bestätigen, dass der Abfluss des verseuchten Wassers gestoppt ist. Die Strahlung im Meer ist inzwischen stark erhöht.

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Um die Gefahr neuer Lecks einzudämmen, erwägt der Betreiber, die Abwässerzugänge mit Stahlplatten zu versperren. Eine weitere Maßnahme ist das Spannen von Barrieren im Meer, wie sie sonst für Öllecks benutzt werden. Das verseuchte Wasser stammt allen Anschein aus dem Turbinengebäude des Reaktors 2.

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Die Arbeiter kämpfen aber auch gegen Wassermassen in anderen Teilen des Atomanlage. Um Platz zur Speicherung stark verstrahlten Wasser zu schaffen, werden derzeit insgesamt 11.500 Tonen schwach verstrahlten Wassers ins Meer abgeleitet. Dies dürfte bis zum Mittwochabend abgeschlossen sein.

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Tepco erwägt nun einen Entschädigungsfonds für die Opfer der Reaktorkatastrophe. Laut Nachrichtenagentur Jiji Press würden sich sowohl der Betreiber als auch der Staat daran beteiligen. Wie hoch die Entschädigung für die Opfer am Ende ausfällt, wird noch geprüft. Es sind nicht nur die Bewohner betroffen, auch Landwirte, Fischer und Produktionsfirmen haben enorme Schäden durch die weiter andauernde Katastrophe erlitten. Tepco wird nach Einschätzung von Analysten kaum in der Lage sein, alle Kosten allein zu tragen. Ministerpräsident Naoto Kan hatte denn auch zuvor versichert, dass die Regierung letztendlich die Verantwortung trägt. (dpa)

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