Die Verwendung des Medikaments Pentobarbital wird in den USA heftig diskutiert. Der Hersteller rät vom Einsatz bei Hinrichtungen ab.

Lucasville/USA. In den USA ist zum ersten Mal die Todesstrafe ausschließlich mit dem Betäubungsmittel Pentobarbital vollstreckt worden. Ein 37-Jähriger, der wegen Mordes an einem südkoreanischen Ladenbesitzer 1994 in der Stadt Toledo zum Tode verurteilt worden war, wurde am Donnerstag im US-Staat Ohio mit der Giftspritze hingerichtet.

Der Verurteilte stöhnte eine Minute nach der tödlichen Injektion kurz auf, verzog das Gesicht und zuckte zusammen. Kurz darauf verhielt er sich wieder ruhig. Der Tod des Mannes wurde rund 13 Minuten nach Beginn der Injektion festgestellt.

In den USA wird über die Verwendung von Pentobarbital bei Hinrichtungen kontrovers diskutiert. Wegen eines Engpasses bei der Herstellung des eigentlich vorgesehenen Mittels Thiopental hatten einige US-Staaten angekündigt, künftig Pentobarbital zu verwenden. Das Mittel ist chemisch mit einem sonst zum Einschläfern von Tieren benutzten Medikament verwandt.

Auch der einzige US-Hersteller von Pentobarbital sprach sich gegen die Verwendung des Betäubungsmittels bei Hinrichtungen aus. Pentobarbital sei nicht für die Vollstreckung der Todesstrafe vorgesehen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens Lundbeck. (abendblatt.de/dapd)