Das Programm heißt 1378(km). Der Staatsanwalt fand aber keine Anhaltspunkte dafür, dass das Spiel gegen die Menschenwürde verstößt.

Karlsruhe/Berlin. Das umstrittene Mauerschützen-Spiel 1378(km( wird keine juristischen Konsequenzen für seinen Entwickler haben. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe stellte ihre Ermittlungen ein. Es gebe keine Verdachtsmomente für strafbares Verhalten, sagte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage. In dem Computerspiel können die Spieler sowohl die Perspektive eines DDR-Flüchtlings als auch eines Grenzsoldaten einnehmen - der schießen und den unbewaffneten Flüchtling töten kann.

Die Staatsanwaltschaft fand keine Anhaltspunkte dafür, dass das Spiel gegen die Menschenwürde verstößt, Gewalt verharmlost oder verherrlicht. Kritiker werfen dem Entwickler des Spiels, dem Studenten Jens Stober von der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HFG) vor, einen „Beitrag zur Enthemmung und Brutalisierung der Gesellschaft“ zu leisten.

Die geplante Veröffentlichung im vergangenen Oktober am Tag der Deutschen Einheit war aufgrund heftiger Kritik unter anderem von der Stiftung Berliner Mauer auf Mitte Dezember verschoben worden. Es gab nach der Veröffentlichung aber auch positive Stimmen, darunter von Opfern des DDR-Regimes, wie Hochschulsprecher Klaus Heid berichtet hatte.