Seit Oktober sind bislang rund 2600 Menschen an Cholera gestorben. UN-Truppen wird vorgeworfen, die Krankheit eingeschleppt zu haben.

Port-au-Prince. Seit dem Ausbruch der Cholera Mitte Oktober sind in Haiti rund 2.600 Menschen an der Krankheit gestorben. Mehr als 121.000 Menschen seien wegen der Krankheit behandelt worden, fast jeder zweite davon in einem Krankenhaus, teilte das Gesundheitsministerium in Port-au-Prince am Mittwoch mit. In jüngster Zeit seien täglich rund 50 Menschen an der Epidemie gestorben; im November lag die Totenzahl noch bei 60 bis 80 Menschen pro Tag. Eine Cholera-Epidemie hatte es in Haiti zuletzt vor mehr als einem Jahrhundert gegeben.

Der jüngste Ausbruch rief in dem Karibikstaat im vergangenen Monat Proteste gegen die dort stationierten UN-Truppen hervor. Ihnen wird vorgeworfen, die Krankheit eingeschleppt zu haben. Die Vereinten Nationen wollen ein Experten-Team einsetzen, dass die Herkunft des Erregers klären soll.

Die ersten Cholera-Fälle waren im Oktober entlang des Artibonite im Zentrum des Landes aufgetreten. Weiter flussaufwärts liegt ein Stützpunkt nepalesischer Uno-Blauhelme. Gerüchte, wonach der Erreger von den Nepalesen stammte, hatten Mitte November zu gewaltsamen Protesten gegen Vertreter der Uno-Friedensmission (Minustah) geführt; dabei starben mindestens drei Menschen. Die Uno-Mission wies die Vorwürfe zurück. Das französische Außenministerium übergab den Expertenbericht nach Angaben eines Sprechers der Uno, die nun eine Untersuchung einleitete.

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