Frankfurt am Main richtet sich auf eine zweite Hochwasserwelle ein. Der Pegel der Elbe steigt unaufhörlich weiter. Wertheim kann aufatmen.

Frankfurt am Main/Magdeburg/Halle. In Frankfurt richtet sich die Feuerwehr am Dienstag auf eine zweite Hochwasserwelle ein. Am Morgen erreichte der Main in der Stadt eine Höhe von 4,75 Metern, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Stündlich steige der Pegel um etwa einen Zentimeter. Mit dem Hochwasserscheitel in der Stadt rechnete das hessische Landesamt für Umwelt (HLUG) für den späten Abend. Die Behörde erwartet einen Höchststand von bis zu 5,00 Metern. Die künstlichen Barrieren entlang des Main sind laut Frankfurter Feuerwehr ebenfalls für eine Wasserhöhe von bis zu 5,00 Metern ausgerichtet. Bei Raunheim hatte der Main um 6.00 Uhr morgens eine Höhe von 4,77 Metern erreicht.

Für die Werra in Nordhessen prognostizierte das HLUG hingegen sinkende Wasserstände. Um 7.00 Uhr lag der Pegel an der Messstation Heldra noch bei 4,47 Metern. „Die Pegel des Flusses werden fallen. Da auch die Meteorologen keine stärkeren Niederschläge erwarten, ist das Schlimmste vorbei“, sagte ein Sprecher. In den übrigen Landesteilen entspannte sich die Situation am Dienstag weiter. Am Morgen lagen die meisten Gewässer bereits unterhalb der niedrigsten Meldestufe 1 oder knapp darüber. Lediglich die Weser bei Bad Karlshafen erreichte mit 5,48 Metern noch die höchste Meldestufe 3.

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Wasser in der Elbe steigt - Pegel Barby kritisch

In Sachsen-Anhalt steigt das Wasser in der Elbe unaufhörlich weiter. Für den Bereich Barby wird im Laufe des des Tages die Alarmstufe vier ausgerufen, wie eine Sprecherin der Landeshochwasserzentrale in Magdeburg mitteilte. In der Nacht zum Dienstag hatte der Pegelstand in Barby mit 6.42 Meter bereits den kritischen Bereich der höchsten Hochwasseralarmstufe erreicht. Verantwortlich für die steigenden Pegelstände sind nach Angaben der Hydrologen zum einen die Wassermassen, die aus Richtung Tschechien nach Sachsen-Anhalt fließen. Zum anderen verschärften die hohen Zuflüsse aus Saale, Mulde und Schwarzer Elster die Lage. An den Pegeln in Torgau, Wittenberge, Niegripp und Aken gelte weiter die Alarmstufe drei.

An der Saale in Halle ist der Pegel am Dienstagmorgen weiter auf 6.75 Meter gesunken. „Wir hatten eine ruhige Nacht“, sagte ein Sprecher des Krisenstabs. Die Deiche hätten den Wassermassen Stand gehalten. Am Gimritzer Damm, wo zu Wochenbeginn eine erste Sickerstelle abgedichtet werden musste, kämpften Helfer mit Pumpen die ganze Nacht über gegen das steigende Grundwasser. Dieses sei durch das vergangene regenreiche Jahr schon vor dem Hochwasser stark gestiegen, teilte die Landeshochwasserzentrale mit. Der Grundwasserspiegel habe sich bereits vor der letzten Tauwetter- und Regenperiode etwa einem Meter über dem Jahresmittel bewegt.

Für die Saale in Halle gelte weiterhin die höchste Hochwasseralarmstufe vier. Auch für den Saalepegel in Camburg-Stöben, die Schwarze Elster am Pegel Löben im Landkreis Wittenberg und die Weiße Elster am Pegel Oberthau im Landkreis Merseburg-Querfurt bleibt die höchste Alarmstufe in Kraft.

Entspannung in Wertheim

Das Hochwasser im überschwemmten Wertheim in Baden-Württemberg blieb dagegen unter der Marke von sechs Metern. Am frühen Morgen sanken die Pegelstände bereits wieder. Zwischen 20.00 Uhr am Montag und 1.00 Uhr stand das Wasser in Wertheim mit 5,95 Metern am höchsten. Danach wurden einige Zentimeter weniger gemessen. „Im Moment ist eine nächste Welle nicht absehbar“, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Weitere Prognosen kann ich aber nicht machen.“ Probleme wegen des Hochwassers habe es in der Nacht nicht gegeben. Der Wasserstand in der 24.000 Einwohner zählenden Stadt am Zusammenfluss von Main und Tauber beträgt üblicherweise 1,50 Meter.