16 Tage lang lieferte sie sich mit ihren Mitstreitern einen erbitterten Kampf um die Krone, doch seit gestern Nacht um 23:30 Uhr steht fest: Ingrid van Bergen (77) ist die neue Königin des Dschungels. Sie hat es geschafft, von den Zuschauern der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ auf Platz eins gewählt zu werden. Hier geht's zur Bildergalerie

Es sollte mehr als zwei Wochen dauern, ehe endlich feststand, wer denn nun die Nachfolge von Ex-Brosis-Sänger Ross Anthony, Dschungel-König der dritten Staffel von "Ich bin ein Star Holt mich hier raus", antreten würde. Gestern gegen halb zwölf Uhr nachts dann die Entscheidung: Ex-Knacki Ingrid van Bergen (77) machte das Rennen und durfte sich auf dem Dschungel-Thron zur neuen Dschungel-Königin ehren lassen. Etwas perplex, aber dennoch gefasst erklärte sie: "Ich freue mich sehr, herzlichen Dank!"

Am letzten Tag hatte sie noch einmal alles gegeben. Genau wie ihre beiden Dschungel-Mitbewohner musste sie zu einer letzten Prüfung antreten, um sich ihr letztes Mahl im Lager zu verdienen. RTL sparte nicht am Ekelfaktor und ließ Ingrid zu einem "Testessen" antreten: Um sich drei Sterne für drei Hauptspeisen, einen Stern für das Getränk und einen weiteren Stern für einen Bonus für sich selber zu gewinnen, sollte Ingrid van Bergen beispielsweise dicke Wurmsorten verspeisen, einen Känguruh-Hoden zerkauen und einen Cocktail trinken, der aus Krokodilaugen und Fischallerlei gemixt war. Die 77-Jährige zeigte sich jedoch tapfer und sagte am Ende noch: "Das hat alles sogar gar nicht so schlecht geschmeckt!"

Auch ihre beiden finalen Mitstreiter Lorielle London (25) und Nico Schwanz (31) erwiesen sich in den letzten Stunden noch mal als wackere Kämpfer: Genau wie ihre älteste Rivalin bestanden sie ihre Dschungel-Prüfungen mit Bravur und brachten jeweils fünf von fünf möglichen Sternen nach Hause. Der 25 Jahre alte Paradiesvogel hatte sich anschließend sogar richtig schick gemacht und ihr neues, aus einem Bettlaken kreiertes Kleidchen angezogen. Leider reichte es schließlich für beide nicht ganz zur Krone, doch sie nahmen es mit Fassung. Das ehemalige Model schaffte es auf Platz drei, die damalige DSDS-Kandidatin wurde Vize-Königin. "Wenn ich später mal in dem Alter genauso bin wie Ingrid, dann weiß ich, ich habe alles richtig gemacht", schwärmte Lorielle London. Und auch Nico Schwanz gab sich als guter Verlierer: "Ich gönne der Ingrid von Herzen, dass sie Königin geworden ist. Sie hat diesen Status wirklich verdient." Das Finale erwies sich also als äußerst harmonische Partie.

Und das war gewiss keine Selbstverständlichkeit nach all den Strapazen der letzten paar Tage. Camp-Zicke Giulia Siegel (34) hatte das Lager in ziemlich große Aufruhr gebracht. Mit ihrem Geheule und Gemeckere ging sie ihren Dschungel-Mitbewohnern so dermaßen auf die Nerven, dass die Stimmung beinahe täglich kippte und es immer wieder zu lauten Streitereien kam. Insbesondere Ingrid van Bergen musste sich harte Machtkämpfe mit der verwöhnten Produzenten-Tochter aus München liefern. "Ingrid, du bist eine alte Frau, die sich alles hinterher tragen lässt. Du schauspielerst doch eh nur", wetterte die 34-Jährige. Doch die 77-Jährige gab sich nicht so leicht geschlagen und feuerte zurück: "Giulia, du bist DJane, du hast doch eh nichts im Kopf." Überhaupt war Ingrid van Bergen diejenige, die sich durchzusetzen wusste. Auch Nico Schwanz ging wohl das ein oder andere Mal zu weit. Als er sich von Giulia Siegel kurzzeitig manipulieren ließ und die Älteste im Camp ebenfalls anraunzte, wies diese ihn augenblicklich zurecht: "Pass auf wie du mit mir redest, du hast mich gefälligst mit Respekt zu behandeln." Im Vergleich zur Oberzicke Siegel, nahm er sich ihre Worte zumindest zu Herzen und hielt sich von da an zurück.

Als die Produzenten-Tochter daraufhin das Weite suchte und das Camp wegen ihrer vielen kleinen Wehwehchen und Auas vorzeitig verlies, hing der Haussegen ohnehin wieder gerade. Allerdings hatte das dann auch zur Konsequenz, dass die letzten zwei Tage im Dschungelcamp so sehr von Langeweile und müden Gesprächen gezeichnet war, dass der Zuschauer beinahe wieder geweckt werden musste, um schließlich die Wahl zur Dschungel-Königin nicht zu verpassen. Nun ja, den drei letzten Dschungel-Bewohnern wird ein bisschen Ruhe am Ende wohl ganz gut getan haben.

Zu den weiteren Teilnehmern der vierten Staffel gehörten die Schauspieler Michael Meziani und Günther Kaufmann, der ehemalige "Glücksrad"-Moderator Peter Bond, der frühere Eiskunstläufer Norbert Schramm sowie die geschiedene Bauunternehmergattin Christina "Mausi" Lugner sowie die Moderatorin Gundis Zambo. Dass dieses Fernsehkonzept aus zum Teil widerwärtigen Prüfungen, die von Prominenten aus der zweiten Reihe erledigt werden, zieht, belegten die Einschaltquoten. Die nun nach gut zwei Wochen beendete vierte Staffel kam schon vor dem Finale auf den bisher zweitbesten Wert seit der ersten Staffel vor fünf Jahren. Vor allem bei der für die Werbung relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen setzte sich RTL an die Spitze. Dort schaltete regelmäßig jeder dritte Zuschauer zu dem Kölner Privatsender. Insgesamt kam RTL mit der Sendung vor dem Finale auf einen Marktanteil von 27,5 Prozent bei im Schnitt 6,33 Millionen Zuschauern.