Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray gerät bei den Untersuchungen zu den Todesumständen immer mehr unter Druck. Zeugen belasten ihn.

Los Angeles. Der Arzt von Michael Jackson hat sich wenige Wochen vor dem Tod des Popstars noch große Mengen eines starken Narkosemittels beschafft. Dies sagte ein Apotheker am Montag bei einer Anhörung vor dem Los Angeles Superior Court, berichtete die „Los Angeles Times“. Der Herzspezialist Conrad Murray habe bei ihm mehr als 250 Ampullen Propofol bestellt, gab Tim Lopez zu Protokoll. Die auf zwei bis drei Wochen angesetzte Anhörung, die Anfang Januar begonnen hatte, soll klären, ob dem 57-Jährigen Murray der Prozess gemacht wird.

Ein Detektiv sagte am Montag im Zeugenstand, Murray habe ihnen zwei Tage nach dem Tod Jacksons erzählt, dass der Sänger regelrecht um Propofol gebettelt habe. Er wollte seinen Patienten eigentlich von dem Narkosemittel fernhalten, doch Jackson habe auf die Spritzen gedrängt, um damit seine Schlaflosigkeit zu bekämpfen. In den Stunden vor Jacksons Tod habe er ihm zunächst nur eine Reihe von Schlafmitteln gegeben und Meditation empfohlen, sagte Murray damals den Ermittlern. Am Ende habe der Sänger auf das starke Narkosemittel bestanden.

Das zur Betäubung bei Operationen eingesetzte Propofol führte nach dem Befund der Gerichtsmediziner am 25. Juni 2009 zu Jacksons Tod. Der Künstler war 50 Jahre alt und wollte wenige Tage später ein Comeback und seinen Abschied mit der „This Is It“-Tournee feiern. (dpa)