Los Angeles. Bei den Anhörungen zu den Todesumständen von Michael Jackson - er starb am 25. Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol - hat ein weiterer Zeuge angegeben, der US-Popstar sei lange vor dem Eintreffen der Rettungskräfte gestorben. Als er kam, sei Jackson wohl bereits seit mindestens 20 Minuten tot gewesen, sagte der Sanitäter Martin Blount am dritten Tag der Anhörungen vor einem Gericht in Los Angeles. Die Haut des Sängers habe sich bereits kalt angefühlt, seine Augen seien starr und geweitet gewesen. Bei den Anhörungen soll geprüft werden, ob Jacksons Arzt Conrad Murray, 57, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden kann.

Die Sanitäter waren vier Minuten nach dem Eingang des Notrufs bei Jackson. Murray hatte gesagt, er habe den Notruf eine Minute, nachdem Jackson aufgehört habe zu atmen, gewählt.

Zwei Ärzte der Notaufnahme an der Universitätsklinik von Los Angeles berichteten in der Anhörung, Murray habe nicht gesagt, dass er dem Sänger Propofol verabreicht habe, sondern lediglich Lorazepam, ein Mittel gegen Angstzustände. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bekam Michael Jackson von seinem Leibarzt das Narkosemittel Propofol jeden Abend als Einschlafhilfe gespritzt.