Seit Weihnachten herrscht auf den internationalen Flughäfen in Moskau Chaos wegen des starken Winterwetters. Passagiere verlieren die Geduld.

Moskau. Das Chaos an den internationalen Flughäfen in Moskau hat Kremlchef Dmitri Medwedew auf den Plan gerufen. Der russische Präsident beauftragte Generalstaatsanwalt Juri Tschaika, die Arbeit der Airports in der russischen Hauptstadt zu überprüfen, wie der Kreml am Dienstag mitteilte. Auf dem größten Flughafen Domodedowo übernachteten erneut Hunderte Menschen, deren Flüge abgesagt oder stundenlang verspätet waren. Dort landen auch die Maschinen der deutschen Linien Lufthansa und Air Berlin.

Zuvor hatte bereits die Moskauer Staatsanwaltschaft Experten nach Domodedowo sowie zum ebenfalls betroffenen Flughafen Scheremetjewo geschickt. Sie sollen dort die Abläufe unter die Lupe nehmen, wie ein Behördensprecher sagte. „Es geht darum, die Rechte der Passagiere zu schützen.“ Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin versprach Hilfe. Die Fluggesellschaften geben dem Airportbetreiber die Schuld an dem tagelangen Chaos. So verzögere sich der Abflug einer Maschine nach London seit Montag, da das Bodenpersonal es nicht schaffe, Passagiere und Gepäck zu organisieren, kritisierte British Airways.Hingegen beklagte sich ein Scheremetjewo-Sprecher heftig über die Informationspolitik der größten russischen Fluglinie Aeroflot. „Die Passagiere wissen nicht, wohin sie gehen sollen.“

Wütende Passagiere lieferten sich im Abflugbereich von Scheremetjewo eine wüste Schlägerei. „Offenbar ist den Fluggästen die Geduld geplatzt“, sagte ein Augenzeuge. Zahlreiche Reisende beklagten sich, sie hätten weder Essen noch Getränke erhalten.

Schon seit dem Wochenende herrschen in der russischen Hauptstadt wegen des starken Winterwetters chaotische Zustände. In Domodedowo war infolge von Blitzeis der Strom ausgefallen. Auf den Zubringerstraßen staute sich der Verkehr teilweise bis zu 20 Kilometer.