Eisregen statt Schnee und relativ milde Temperaturen sorgen derzeit für Chaos in der russischen Metropole. Viele Flüge wurden gestrichen.

Moskau. Nicht extreme Kälte, sondern für den russischen Winter ungewöhnlich milde Temperaturen mit Eisregen statt Schnee sorgen derzeit für Chaos im russischen Verkehrsnetz. Wegen Glatteis fielen auf den beiden großen Flughäfen der Hauptstadt am Montag dutzende Flüge aus, wie russische Nachrichtenagenturen berichteten. Auf dem Flughafen Domodedowo , der am Sonntag durch einen Stromausfall mehr als zwölf Stunden lang komplett lahmgelegt war, hatten etwa ein dutzend Flüge Verspätung. Die Stromversorgung war dort bis zum Montagmorgen teilweise wieder hergestellt.

Auf dem anderen internationalen Moskauer Flughafen, Scheremetjewo, wurden am Montag rund 30 Flüge gestrichen. Mehrere weitere Flüge starteten mit Verspätung. Grund war hier Berichten zufolge ein Mangel an Enteisungsmittel. In Moskau fuhren wegen vereister Oberleitungen auf zwölf Linien keine Straßenbahnen und Oberleitungsbusse, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin laut den Nachrichtenagenturen mitteilte. Der neue Bürgermeister kündigte einen Großeinsatz der Schneebeseitigungsdienste an.

Wegen des an Heiligabend eingesetzten Eisregens war es für Fußgänger in der russischen Hauptstadt gefährlich. Allein seit Sonntag verletzten sich rund 1350 Menschen auf den Straßen der Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Ärzte berichtete. 27 Menschen wurden demnach durch herabstürzende Äste verletzt, die unter der Last des Schnees abbrachen.

Ministerpräsident Wladimir Putin zufolge waren am Sonntag in Moskau und anderen Regionen in Zentralrussland rund 412.000 Menschen ohne Strom. Bis zum Montagvormittag konnte die Zahl der Betroffenen nach Angaben des Notfallministeriums auf 67.000 verringert werden.