Das Wetter beeinträchtigt den Bahnverkehr massiv. Reisende müssen heute nicht nur im Norden zum Teil erhebliche Verspätungen hinnehmen.

Hamburg/Kiel. Das Wetter setzt der Deutschen Bahn extrem zu. Starke Schneeverwehungen und Glätte behindern den Verkehr im Norden auch an Heiligabend massiv. Vor allem die Ostseeküste Schleswig-Holsteins ist betroffen. Zahlreiche Nebenstrecken sind nicht passierbar, Autos rutschen in den Graben oder bleiben in Schneewehen stecken. Auch im Bahnverkehr kommt es wieder zu Problemen: Die Strecke zwischen Hamburg und Hannover wurde am frühen Freitagmorgen um 5 Uhr in der Nähe von Lüneburg wegen Bäumen in der Oberleitung für mehrere Stunden gesperrt.

Der Fernverkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Achse wurde über Rotenburg (Wümme) umgeleitet. Die Züge verspäteten sich um etwa eine Dreiviertelstunde. Nach fünf Stunden konnte ein Gleis wieder freigegeben werden, nach sechs Stunden waren dann beide Richtungen befahrbar.

Den Bahnhof Burg auf der Ostseeinsel Fehmarn konnten Züge am Freitag nicht anfahren. Auf der Strecke nach Puttgarden - und damit auch in Richtung Kopenhagen - kam es dagegen zu keinen Problemen. Am Donnerstag hatte ein ICE in Richtung Kopenhagen bei Oldenburg umkehren müssen, die Bahntrasse war mit einer Schneefräse geräumt worden.

In Nordfriesland und im Kreis Schleswig-Flensburg machten Schneeverwehungen den Autofahrern auch auf Autobahnen und Bundesstraßen zu schaffen. "Die Hauptverkehrsstraßen sind soweit befahrbar - aber mit Behinderungen, weil immer wieder Schnee von den Feldern auf die Straßen geweht wird“, sagte ein Polizeisprecher. Auf den kleineren Straßen seien die Zustände "teils katastrophal“: "Da läuft gar nichts.“ Zu Unfällen sei es aber kaum gekommen, hieß es - vor allem, weil nur wenige Menschen unterwegs waren.

Auch auf Fehmarn blieben an Heiligabend wegen starker Schneewehen mehrere Straßen gesperrt. Im Kreis Ostholstein waren die großen Straßen weitestgehend befahrbar, erklärte eine Sprecherin. "Der Räumdienst ist ununterbrochen unterwegs.“ Auch in den Kreisen Plön und Rendsburg-Eckernförde mussten Straßen wegen heftiger Schneeverwehungen gesperrt werden.

Auf den Autobahnen rund um Hamburg kam es wegen Eis und Schnee zu leichten Behinderungen. "Da ist aber nicht viel Verkehr“, betonte ein Sprecher. "Die Leute stellen sich auf das Wetter ein.“