Ein Hauch von Zuversicht für Samuel Koch: Seine Ärzte hoffen, dass die Reha ihm die Fähigkeit zurückgeben könnte, Arme und Beine zu bewegen.

Düsseldorf. Der verunglückte „Wetten, dass..?“-Kandidat Samuel Koch ist am Sonnabend von der Universitätsklinik Düsseldorf aus in eine Reha-Klinik in der Schweiz geflogen worden. Das allein ist schon ein gutes Zeichen. Denn nur eine Woche, nachdem er beim Versuch, mit Sprungfedern über fahrende Autos zu springen, schwer gestürzt war, ist er transportfähig. Er atmet seit 48 Stunden wieder selbstständig, sein Kreislauf ist stabiler und er braucht weniger Medikamente.

All das verkündeten seine Ärzte sichtlich erleichtert am Samstag bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Düsseldorf. Die Klinik in Nottwil rechnet mit sechs bis neun Monaten Rehabilitation - ohne eine Voraussage zu machen, wie es Koch dann gehen wird.

Auf die entscheidende Frage gab es also am Samstag noch keine klare Antwort: Wird er seine Arme und Beine je wieder vollständig bewegen, wird er wieder laufen können? „Wir hatten das Gefühl gestern, dass eventuell diskrete Bewegungen an einem Bein zu sehen waren“, sagte Prof. Hans-Jakob Steiger. Sein Kollege Wolfgang H.- M. Raab warnte, dass die Unsicherheit groß bleibe, stellte aber fest: „Wir sehen aufgrund der derzeitigen Entwicklung realistische Möglichkeiten für eine positive Entwicklung im Sinne einer Heilung.“

Die Akutphase, in der die verletzte Halswirbelsäule stabilisiert und Koch zwei Mal operiert wurde, ist nun zu Ende. Er wurde mit einem Flugzeug der Deutschen Luftrettung nach Zürich und von dort mit einem Hubschrauber nach Nottwil geflogen. Die Reha-Klinik liegt nur etwa 100 Kilometer von seinem Heimatort Efringen-Kirchen in Baden- Württemberg entfernt.

+++ Ex-Wettkandidat kritisiert Sicherheitsbedingungen +++

„Wetten, dass..?“-Moderator Thomas Gottschalk hatte am Freitag bei der Aufzeichnung des ZDF-Jahresrückblicks über Kochs Zustand gesagt: „Wir haben Hoffnung.“ Raab und Steiger erläuterten dies: Die Zentren im Rückenmark funktionierten wieder besser, und es gibt Anzeichen, dass sich die langen Bahnen zu den Beinen hin langsam erholen.

Der Chefarzt des Paraplegiker-Zentrums in Nottwil, Michael Baumberger, erwartet für Koch einen langen Aufenthalt: „Wir brauchen Zeit“, sagte er am Telefon der Nachrichtenagentur dpa. „Sechs bis neun Monate in der Rehabilitation – das ist wahrscheinlich die Realität.“ Was der Patient nach dieser Zeit zu erwarten hat, könne jetzt noch nicht gesagt werden.

ZDF-Sprecher Alexander Stock sagte: „Unsere größte Hoffnung ist und bleibt, dass Samuel wieder ganz gesund werden kann.“ Der Bürgermeister von Kochs Heimatort, Wolfgang Fürstenberger, wünschte dem Patienten „Geduld und Kampfgeist“.