Drei Satelliten im Wert von mehr als 100 Millionen Euro sind bei Hawaii abgestürzt. Sie waren zuvor in Russland abgeschossen worden.

Baikonur. Schwerer Rückschlag für die russische Raumfahrt: Drei Satelliten, die für das neue Satellitensystem "Glonass" Daten liefern sollten, sind am Sonntag der Nähe von Hawaii ins Meer gestürzt. Sie waren zuvor auf dem Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) mit einer Rakete abgeschossen worden. Behörden sprachen von einer „unvorhergesehenen Situation“, ohne Details zu nennen. Es sei eine Sonderkommission zur Ermittlung der Ursachen gebildet worden.

Der Schaden wird auf mehrere 100 Millionen Euro geschätzt. Der Zwischenfall gilt als Rückschlag für Russland, das mit "Glonass" dem US-Navigationssystem GPS Konkurrenz machen will. Ein Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums sagte, dass die Satellitenflotte trotzdem bald vervollständigt werden solle. Die drei Satelliten wogen jeweils 1415 Kilogramm und sollten sieben Jahre lang in rund 19.100 Kilometer Höhe um die Erde kreisen.

Bisher seien schon 26 Glonass-Satelliten im All, darunter auch zwei als Reserve, meldete die Agentur Interfax. Das bereits 1993 beschlossene Regierungsprogramm zum Aufbau eines russischen weltumspannenden Satellitensystems hatte sich immer wieder verzögert. Regierungschef Wladimir Putin hatte angekündigt, westliche Handyhersteller möglicherweise zu verpflichten, "Glonass" auf ihren Geräten zu installieren.