Großer Erfolg für Norddeutschland: Die ersten 14 Satelliten für das Navigationssystem Galileo werden in Deutschland gebaut. Der Bremer Raumfahrtkonzern OHB erhielt gestern von der EU-Kommission den Zuschlag für den 566 Millionen Euro hohen Auftrag. Bei der zweiten Tranche über weitere 18 Satelliten werden entweder OHB oder der deutsche Konkurrent EADS-Astrium GmbH zum Zuge kommen.

"Das ist ein großer Erfolg für unsere Industrie", sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Durch den Millionenauftrag entstünden hochwertige Arbeitsplätze. Auf die OHB entfällt damit der bisher größte Auftragswert des mehrfach verschobenen Milliardenprojekts. Die italienische Firma ThalesAleniaSpace soll für 85 Millionen Euro die Systemunterstützung aufbauen. Arianespace aus Frankreich wird mit Sojus-Trägerraketen von Französisch-Guayana aus die Satelliten ins All schießen.

Galileo ist die Antwort der Europäer auf das amerikanische Satelliten-Navigationssystem GPS (Global Positioning System).

Nach jahrelanger Verzögerung soll Galileo Anfang 2014 an den Start gehen. Es wird im All metergenaue Ortsbestimmungen für Verkehr oder Landwirtschaft ermöglichen. Galileo werde nicht nur mit dem US-System GPS, sondern auch mit den Navigationssystemen Russlands und Chinas vernetzt. EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani räumte ein, dass Galileo insgesamt teurer werden könnte als die bisher veranschlagten 3,4 Milliarden Euro aus EU-Mitteln. Im Gegensatz zum US-System GPS soll Galileo nicht unter militärischer Kontrolle stehen.