Kurz nach dem Start explodierte eine indische Trägerrakete samt Nachrichtensatellit. Bereits im April war eine Rakete abgestürzt.

Bangalore. Indiens ambitioniertes Weltraumprogramm hat einen Rückschlag erlitten:Eine indische Weltraumrakete, die einen Kommunikationssatelliten ins All bringen sollte, ist kurz nach dem Start explodiert. Wenige Momente nach dem am Sonnabend live im staatlichen Fernsehen übertragenen Start vom südindischen Raumfahrtzentrum Sriharikota ging die Rakete in Rauch und Flammen auf. Der ursprünglich für den 20. Dezember geplante Start sei bereits auf Sonnabend verschoben worden, nachdem Ingenieure einen Defekt in einem aus Russland stammenden Antrieb entdeckt hätten, meldete die Nachrichtenagentur United News of India (UNI).

Im Juli hatte eine indische Rakete erfolgreich fünf Satelliten ins All gebracht. Im April war die erste in Indien hergestellte Rakete, die mit sogenannten kryogenen, also sehr kalten Treibstoffen betrieben wurde, kurz nach dem Start wegen eines Defektes in den Golf von Bengalen gestürzt. Der Absturz stellte einen Rückschlag für die ambitionierten Raumfahrtpläne Indiens dar. Das Land will 2016 seine erste bemannte Raumfahrtmission starten und seinen Anteil am Milliarden-Geschäft mit kommerziellen Satelliten weiter ausbauen.