200 Bahnreisende mussten ihren ICE verlassen, weil ein Baum die Oberleitung beschädigt hatte. Drei Menschen starben bei Autounfällen.

Kronach/Berlin. Wegen eiskalter Temperaturen ist in der Nacht zum Dienstag im bayerischen Landkreis Kronach ein liegen gebliebener ICE mit mehr als 200 Fahrgästen evakuiert worden. Wie das Bayerische Rote Kreuz Kronach mitteilte, war der Zug nach einem Oberleitungsschaden, der durch einen bei einem Unwetter umgestürzten Baum verursacht worden war, zwischen Ludwigstadt und Steinbach am Wald zum Stehen gekommen. Der Zug hatte daraufhin keinen Strom mehr, die Heizung fiel aus. Wegen der niedrigen Temperaturen wurden die Insassen von Helfern des Roten Kreuzes und des Technischen Hilfwerks in eine mit Feldbetten und Matratzen ausgestattete Turnhalle gebracht.

Wie das Rote Kreuz weiter mitteilte, wurden spezielle Ruhebereiche für Kleinkinder und ältere Fahrgäste eingerichtet. Für den Weitertransport der Zuggäste an ihre Zielorte wurden Busse organisiert. Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage sagte, war die betroffene Bahnstrecke Saalfeld-Bamberg für mehrere Stunden blockiert.

Schnee-Chaos auf Straßen und Flughafen Frankfurt

Schnee und Glatteis haben in der Nacht zum Dienstag deutschlandweit erneut auch ein Chaos auf vielen Straßen und am Flughafen in Frankfurt ausgelöst. Insgesamt starben drei Menschen bei Autounfällen. Am Frankfurter Flughafen wurden 106 Flüge annulliert. Rund 200 Flugpassagiere verbrachten die Nacht am Flughafen - nach Angaben eines Sprechers seien sie aber gut versorgt gewesen.

In Nordrhein-Westfalen meldete die Landesleitstelle NRW von Montagmittag bis Dienstmorgen rund 1780 Unfälle, einer endete tödlich. In Düren kam ein 22-Jähriger auf einer schneeglatten Straße ums Leben. In Rheinland-Pfalz fuhr ein Kleintransporter auf ein stehendes Auto auf, dabei starben zwei Menschen. Insgesamt 20 Menschen wurden bei verschiedenen Unfällen schwer verletzt.

In Baden-Württemberg registrierten die Polizeibehörden knapp unter hundert Autounfälle. In Bayern wurden die Beamten zu mehr als 60 Unfällen gerufen. Die meisten endeten dort mit Blechschäden. Bei Würzburg geriet ein Viehtransporter ins Schlittern und kippte um: Mehr als hundert quiekende Schweine sprangen auf die Autobahn. Der Lastwagenfahrer verletzte sich schwer, 25 Tiere starben. Die A7 war bei Estenfeld aber am Dienstagmorgen noch gesperrt.

In Hessen meldeten die Behörden mehr als 70 Autounfälle, die meisten verliefen aber glimpflich. Auch in Berlin und Brandenburg kam es zu 50 Unfällen auf den rutschigen Straßen. In Thüringen waren mehrere Bäume unter der Schneelast umgestürzt und blockierten so die Straßen.