Per Videoübertragung sollen die Kumpel bald ihre Familien wiedersehen. Die von Papst Benedikt XVI. gesegneten Rosenkränze spenden Kraft.

Copiapo. Wenigstens per Videoübertragung sollen die in Chile unter Tage eingeschlossenen 33 Bergarbeiter ihre Familien bald schon wiedersehen können. Über einen Bildschirm könnten sie dann mit ihren Liebsten plaudern, erklärte Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Donnerstag (Ortszeit). Die Kumpel erhielten unterdessen ein besonders Geschenk: Zu ihnen wurden von Papst Benedikt XVI. gesegnete Rosenkränze heruntergelassen.

Über ein Glasfaserkabel soll die Videoverbindung zur Außenwelt eingerichtet werden. Ganz frei dürfen die an der Gold- und Kupfermine am Rande von Copiapo im Norden Chiles ausharrenden Angehörigen aber wie über die Gegensprechanlage nicht mit den Bergarbeitern reden. Sie würden darum gebeten, keine Äußerungen zu machen, die falsche Hoffnungen wecken könnten, sagte Mañalich. Daraufhin werden auch die Briefe durchgesehen, bevor sie in die Grube gelassen werden.

Die gesegneten Rosenkränze wurden unter den Augen des Erzbischofs von Santiago de Chile, Kardinal Francisco Javier Errazuriz, zu den Kumpel heruntergelassen. Er bezeichnete es als „Geschenk“, dass die Arbeiter fast drei Wochen nach dem Einsturz ihrer Mine lebend entdeckt worden seien. Ihr Wille zum Überleben sei von Zusammenhalt und Glauben geprägt, sagte Errazuriz. „Das lässt uns hoffen, dass sie durchhalten, bis sie gerettet sind.“

In einer in 700 Meter Tiefe gelegenen Rettungskammer harren die Kumpel seit dem Einsturz ihrer Mine am 5. August aus. Solange wie sie war bisher noch niemand unter Tage eingeschlossen. Die Bergarbeiter sollen über einen Rettungsschacht zurück ans Tageslicht geholt werden, der seit Montag gebaut wird. Die auf mehrere Monate angelegten Arbeiten stocken hin und wieder, weil die Schachtwände aufgrund von Gesteinsspalten mit Zement stabilisiert werden müssen.

Die Helfer bereiten aber auch einen Plan B für die Rettung der Bergarbeiter vor. Ab Sonntag soll eines der bisher drei Versorgungslöcher, über die auch die Gegensprechanlage mit den Angehörigen läuft, vergrößert werden. Sollte es größere Schwierigkeiten beim Bau des Rettungsschachts geben, könnten die Verschütteten alternativ über ein ausgeweitetes Versorgungsloch ans Tageslicht geholt werden.