Die 33 verschütteten Bergleute aus Chile können vielleicht schon im Oktober befreit werden. Ein Motor für den Bohrer wird aus Deutschland geschickt.

Santiago de Chile. Die Röhre zur Rettung der 33 verschütteten Bergleute wird wahrscheinlich schon früher fertig. Ein zusätzlicher Antrieb für den Bohrer soll die Arbeiten beschleunigen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Kumpel schon im Oktober befreit werden, meldeten die chilenischen Behörden. Ursprünglich hieß es, sie müssten noch bis kurz vor Weihnachten auf ihre Rettung warten.

Der stärkere Motor für den rund 30 Tonnen schweren Spezialbohrer „Raisbore Strata 950“ kommt aus Deutschland und soll schon in den nächsten Tagen bei dem Bergwerk San José in der Atacama-Wüste eintreffen. Die Rettungskräfte wollen zunächst einen Kanal mit knapp 40 Zentimetern Durchmesser in die Tiefe treiben und diesen dann in einem zweiten Bohrgang auf 66 bis 70 Zentimeter erweitern. Eventuell könne auch mit einem zweiten Bohrer eine andere Röhre erweitert werden, hieß es.

Die Bergleute, 32 Chilenen und ein Bolivianer, sind seit dem 5. August in der Mine in der Nähe der Stadt Copiapó im Norden Chiles in 700 Meter Tiefe eingeschlossen. Sie werden über einen engen Schacht mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Nachrichten ihrer Angehörigen versorgt. Die meisten der Eingeschlossenen halten sich trotz der extremen Situation erstaunlich wacker. Bei fünf Männern gebe es aber Anzeichen einer beginnenden Depression, sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich.

Die Kumpel können sich offensichtlich in ihrem unterirdischen Verlies mehr oder weniger frei bewegen. Sie sind nicht wie anfangs befürchtet, in dem nur 52 Quadratmeter kleinen Schutzraum eingepfercht, sondern können das Stollensystem benutzen. Für Nahrungsnachschub ist gesorgt, doch werden keine üppigen Mahlzeiten möglich sein. Es scheint makaber, aber je dünner die Kumpel sind, desto leichter wird der Aufstieg durch den nur 66 bis 70 Zentimeter breiten Rettungsschacht.