Kremlchef Medwedew hat in drei Regionen den Ausnahmezustand aufgehoben. Bei den Waldbränden ist Besserung in Sicht.

Moskau. Während Westeuropa sich um die möglicherweise nahende giftige Wolke durch die Waldbrände in Russland sorgt, entspannt sie die Lage in drei Regionen. Kremlchef Dmitri Medwedew hat daraufhin in diesen drei von sieben Regionen den Ausnahmeszustand aufgehoben. In den Gebieten um Moskau und Nischni Nowgorod sowie in der russischen Teilrepublik Mordwinien und in der Region Rjasan bleibe die Lage aber angespannt, sagte Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax. Das Zivilschutzministerium hat zuvor mitgeteilt, dass sich die Gesamtzahl der Feuer in Russland auf 560 verringert habe.

Der russische Präsident ordnete außerdem an, dass strategisch wichtige Objekte des Riesenreichs mit zusätzlichen Feueralarmanlagen und Brandschutzvorrichtungen ausgestattet werden. Dabei gehe es um einen besseren Schutz von Objekten, die für die Sicherheit Russlands absolut wichtig seien, sagte Medwedew.

Angesichts der schweren Ernteeinbußen und der seit Monaten andauernden Dürre warnte der Kremlchef Spekulanten vor Preistreiberei bei Lebensmitteln. Medien hatten berichtet, dass Brot und Mehl, aber auch viele andere Produkte, um bis zu 20 Prozent teurer geworden seien. Medwedew forderte die Staatsanwaltschaft auf, die Geschäftemacher zu bestrafen.

Russische Löschtrupps kämpfen gegen radioaktive Gefahr

Nach Schätzungen von Experten wird Russland in diesem Jahr erstmals seit langem nicht genug Getreide einfahren, um den Eigenbedarf von gut 70 Millionen Tonnen zu decken. Allerdings verfügtdas Land über ausreichend Reserven. Den Prognosen zufolge wird nunmehr eine Ernte von 60 Millionen Tonnen erwartet. Zum Vergleich:Im vorigen Jahr waren es noch 97 Millionen Tonnen.

Analysten hatten einen Anstieg der Preise und der Inflation erwartet. Der Gesamtschaden der schlimmsten Wald- und Torfbrände der russischen Geschichte wird auf bis zu 25 Milliarden Euro geschätzt.