Mexikos Armee gelang ein Schlag gegen das Drogenkartell. Sie tötete bei Guadalajara einen der mächtigsten Bosse, Ignacio „Nacho“ Coronel.

Mexiko-Stadt. Bei einer Operation gegen den Rauschgifthandel hat die mexikanische Armee am Donnerstag Ignacio „Nacho“ Coronel, einen der Bosse des Sinaloa-Kartells getötet. Wie das Verteidigungsministerium am Abend in Mexiko-Stadt weiter berichtete, gelang der Schlag gegen die organisierte Kriminalität am Rande der Stadt Guadalajara, 580 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt.

Coronel, für dessen Ergreifung in Mexiko und in den USA insgesamt umgerechnet 5,7 Millionen Euro (7,4 Millionen Dollar) Lösegeld ausgesetzt sind, habe versucht, der Festnahme zu entgehen, und dabei einen Soldaten erschossen, teilte das Ministerium mit.

Nach Angaben des Vize-Chefs des Generalstabs, Edgar Ruiz Villegas, hat der 56-jährige Capo die Operationen des Sinaloa-Kartells im Westen Mexikos geführt und die sogenannte Pazifikroute des Kokainhandels in Richtung USA kontrolliert. Bei der Aktion mit rund 150 Soldaten wurde auch ein Vertrauter von Coronel festgenommen. Nach Angaben mexikanischer Medien dauerte sie vier Stunden.

Coronel gehörte zu den meistgesuchten Drogenbossen in Mexiko. In der Hierarchie des Sinaloa-Kartells nahm er nach Joaquin „El Chapo“ Guzman und Ismael „El Mayo“ Zambada den dritten Rang ein. Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit Ende 2006 über 25 000 Menschen getötet worden. Damals hatte Präsident Felipe Calderón den Kartellen den Krieg erklärt.