Die neunjährige Anna aus Bad Honnef ist vermutlich durch Fremdeinwirkung gestorben. Nun wurden ihre Pflegeeltern festgenommen.

Bad Honnef. Ein neunjähriges Mädchen aus Bad Honnef bei Bonn ist möglicherweise gewaltsam zu Tode gekommen. Die Ermittler nahmen ihre Pflegeeltern am Freitag fest. Es verdichten sich Hinweise darauf, dass das Kind durch Fremdverschulden ums Leben kam, sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Robin Faßbender. Der Körper des Mädchens weise zahlreiche Hämatome auf. Die Mordkommission wurde eingeschaltet.

Die Eltern hatten am Donnerstagabend laut Staatsanwaltschaft Hilfe gerufen, da das Kind in der Badewanne verunglückt sei. Sanitäter versuchten die Kleine zu reanimieren, doch das Kind starb wenig später in einer Klinik bei Bonn.

Die Eltern gaben an, das Mädchen neige dazu, sich selbst zu verletzen. Das könnten medizinische Gutachten belegen. Die Hämatome habe sich das Kind selbst zugefügt, als es vom Hochparterre aus gesprungen und einige Treppenstufen hinabgefallen sei, gaben die beiden 51-Jährigen an. Die Obduktion in der Nacht zu Freitag ergab nach Angaben von Faßbender: Tod durch Ertrinken. Die näheren Todesumstände sind aber noch unklar.

Das Mädchen war vom städtischen Jugendamt Königswinter an die Pflegefamilie im benachbarten Bad Honnef vermittelt worden und lebte dort seit zwei Jahren. Auch die Verwaltung von Königswinter kündigte daher interne Untersuchungen an, machte aber keine Angaben zu der Pflegefamilie oder Medienberichten über angebliche Misshandlungen.