Schwere Unwetter mit heftigen Sturmböen sind am Mittwochabend über den Westen Deutschlands hinweggefegt. Ein Toter in Hessen.

Berlin. Tief „Olivia“ ist mit heftigen Sturmböen über Westeuropa gezogen und hat dabei mindestens drei Menschen das Leben gekostet. Jeweils ein Toter wurde zunächst aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gemeldet. Etliche Menschen wurden am Mittwochabend verletzt.

Beim Durchzug der Gewitterfront „Olivia“ ist in Hessen mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Wie das Polizeipräsidium Nordhessen am Donnerstagmorgen mitteilte, meldete ein Jäger aus Fuldabrück im Werra-Meißner-Kreis nach dem Unwetter einen Bekannten als vermisst. Bei der anschließenden Suche im Wald sei der 72-Jährige tot unter einem umgestürzten Baum gefunden worden.

Auch Belgien war betroffen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main musste der Flugverkehr zeitweise unterbrochen werden – ebenso wie etwa am Düsseldorfer Airport. In Deutschland traf Sturmtief „Olivia“ vor allem wieder den Westen.

In Losheim im Saarland hinterließ eine Windhose auf 500 Metern Breite eine Schneise der Verwüstung. Etwa 30 Häuser seien abgedeckt worden, hieß es in der Nacht zum Donnerstag bei der Polizei in Saarbrücken. Herumfliegende Teile beschädigten ein Dutzend Autos.

In Saulheim bei Mainz deckte der Sturm auf etwa 300 Quadratmetern das Flachdach eines Supermarkts ab. In Eckelsheim – ebenfalls bei Mainz – hob ein Hausdach komplett ab. Es flog über ein Nachbarhaus und krachte in den Dachstuhl eines weiteren Gebäudes.

Zumeist blieb es in Deutschland aber bei umgestürzten Bäumen und abgeknickten Ästen. So wurde Nordrhein-Westfalen von größeren Schäden verschont. In Köln stürzten auf einer Rheinbrücke Teile eines Baugerüsts auf ein Auto. Es entstand geringer Sachschaden, wie ein Polizeisprecher sagte.

Betroffen war auch wieder die Bahn. Die Strecke Emmerich-Wesel am Niederrhein sei am Abend gesperrt worden, sagte ein Sprecher der für NRW zuständigen Bundespolizei in Sankt Augustin. Dieselbe Bahnstrecke war erst am Montag blockiert worden, als Sturmtief „Norina“ über NRW hinwegfegte und Millionenschäden anrichtete.

Aus Baden-Württemberg meldete die Polizei in der Nacht zum Donnerstag kaum Schäden. Der Deutsche Wetterdienst hob die meisten Unwetterwarnungen wieder auf. Zuletzt war demnach noch Bayern vom Durchzug der Gewitterfront betroffen.

In den Niederlanden kam am Mittwochabend mindestens ein Mensch ums Leben. Medienberichten zufolge verwüstete eine Windhose einen Campingplatz bei Arnheim. Acht Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Der Tornado wirbelte innerhalb weniger Minuten Campingwagen durch die Luft. Auch aus Belgien wurden Verletzte gemeldet.