Mittlerweile sind die Hauptstrecken in Nordrhein-Westfalen wieder frei. Auch von Hamburg nach Sylt rollen die Züge wieder.

Düsseldorf. Eine Gewitterfront hat den Bahnverkehr auf wichtigen Strecken in Nordrhein-Westfalen am Montag fast vollständig zum Erliegen gebracht. Nach Blitzeinschlägen und durch Bäume im Gleis sei der Verkehr behindert worden, teilte die Deutsche Bahn am Montag in Düsseldorf mit.

Am Abend entspannte sich die Lage wieder: Die Hauptstrecken Köln- Düsseldorf sowie Aachen – Köln seien wieder frei, erklärte ein Sprecher. Weitere Strecken, etwa die Verbindung Oberhausen - Altenessen – Gelsenkirchen sowie Mülheim – Duisburg, sollten im Laufe des Abends wieder befahren werden. Es gab weiter teils erhebliche Verspätungen. Lediglich die Route Oberhausen – Emmerich werde wohl erst am Dienstag wieder frei sein, dort sei die Oberleitung gestört.

Auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof standen die Reisenden am Nachmittag in dichten Trauben auf den Bahnsteigen und warteten auf Züge. Andere hatten sich zum Ausruhen auf die Treppen gesetzt. „Die Menschen hetzen von Bahnsteig zu Bahnsteig, weil unklar ist, von wo ein Zug abfährt“, berichtete ein Fahrgast, „keiner weiß, wie es weitergeht“. Vor der großen Anzeigetafel in der Bahnhofshalle habe sich die Menge versammelt, um nur ja keine Abfahrt zu verpassen. „Es gibt keine Durchsagen, und ab und zu fährt mal ein Zug“, bemängelte ein anderer Zugreisender.

Nach Angaben der Bundespolizei in Düsseldorf galt es auch, „erhitzte Gemüter“ zu beruhigen. Bei dem Unwetter mit Sturm, Gewitter und Starkregen war in Neuss ein Personenzug vom Blitz getroffen worden und liegengeblieben. Die 130 Reisenden wurden in einer Turnhalle untergebracht. In Krefeld wehte ein großes Zelt auf die Bahnstrecke und legte sie lahm. Auf einer Strecke von etwa 500 Metern fielen in Düsseldorf Äste und Bäume auf die Bahnstrecke.

Auch Reisende in Hamburg waren betroffen: Züge aus NRW kamen mit einer Verspätung von etwa 20 Minuten an, wie ein Bahnsprecher abendblatt.de sagte.

Zudem war der Zugverkehr zwischen Hamburg und Sylt war mehr als acht Stunden unterbrochen. Wegen eines Defekts im elektronischen Stellwerk Bredstedt (Kreis Nordfriesland) verkehrten zwischen Niebüll und Husum nur Busse, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Ein Bagger hatte am Vormittag in Husum ein Lichtleiterkabel beschädigt. Der Schaden konnte nach Angaben der Bahn am frühen Abend behoben werden.

Der erste Zug fiel den Angaben zufolge um 10.30 Uhr aus. Sechs weitere IC-Züge folgten. Ein Bahnsprecher sprach von etwa 2000 betroffenen Reisenden, hinzu kamen Hunderte in Zügen der Nord-Ostsee- Bahn. Bis in den Abend verkehrten 18 Busse. Nach Angaben einer Sprecherin der Nord-Ostsee-Bahn in Kiel kümmerten sich auch das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst um die Reisenden.

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