Die Bilanz nach Tief “Carmen“ fällt mild aus: Ein Felsbrocken prallte gegen ein Haus in Trier. In der Ostsee ist ein Kutter gekentert.

Berlin. Mit Sturmböen und Starkregen ist das Orkantief Carmen in der Nacht zum Freitag über Deutschland gezogen - größere Schäden blieben dabei aber aus. Die Polizei berichtete zwar am Freitag in mehreren Bundesländern von Sturmschäden wie entwurzelten Bäumen und umgewehten Bauzäunen. So wurden durch umstürzende Bäume und umherfliegende Äste mehrere Autos verbeult, darunter in Aachen und Ennepetal. Verletzt wurde bei sturmbedingten Straßenunfällen jedoch nach ersten Erkenntnissen niemand .

Mit dem Schrecken davon kamen auch die Bewohner eines Einfamilienhauses in Trier, gegen dessen Rückwand am Donnerstagabend als Folge des Sturms ein Felsbrocken geprallt war. Laut Feuerwehr und Polizei hatte der heftige Wind einen Baum in einem angrenzenden Steilhang entwurzelt. Daraufhin löste sich an dieser Stelle ein Sandsteinbrocken, der mit zunehmendem Tempo den Hang hinunter rollte und beim anschließenden Aufprall auf die Hauswand ein 40 mal 40 Zentimeter großes Loch ins Mauerwerk schlug.

In der Nähe der Ostsee-Insel Fehmarn kenterte am Donnerstabend bei Windstärke zehn ein voll beladener Fischkutter, der wegen eines Maschinenschadens abgeschleppt werden sollte. Bis zu fünf Meter hohe Wellen ließen das Schiff zur Seite kippen, wie die Wasserschutzpolizei mitteilte. Der Kapitän war demnach allein an Bord und konnte gerettet werden. Mit einem Schock und in unterkühltem Zustand wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Der gekenterte Kutter sollte am Freitag geborgen werden.

In Köln stoppte der erste schwere Herbststurm des Jahres das offizielle Programm zur Karnevalseröffnung: Wegen Sturmgefahr wurde am späten Donnerstagnachmittag das Bühnenprogramm in der Altstadt um eineinhalb Stunden verkürzt, wie das städtische Ordnungsamt am Freitag bestätigte. Sturmschäden im Umfeld der Karnevalsveranstaltung wurden aber in den drauffolgenden Stunden nicht gemeldet.

Auch bei der Deutschen Bahn blieben sturmbedingte Störungen aus. Im Fernverkehr hatte „Carmen“ keinerlei Auswirkungen auf den Fahrplan, wie eine Sprecherin auf Anfrage in Frankfurt am Main mitteilte. Im Nahverkehr gab es demnach allenfalls vereinzelte Störungen durch wenige umgestürzte Bäume.