Der Unglücksort liegt an der umkämpften Region Kaschmir an der Grenze zu Indien. Helikopter, Spürhunde und Soldaten suchen die Verschütteten.

Islamabad. Eine Lawine hat auf einem Gletscher im Himalaja rund 100 pakistanische Soldaten verschüttet. Die Schneemassen stürzten am Sonnabendmorgen auf das Hauptquartier eines Bataillons in der Region Kaschmir entlang der Grenze zu Indien, hieß es aus pakistanischen Sicherheitskreisen. Helikopter, Lawinensuchhunde und Soldaten seien im Einsatz, um die Verschütteten zu finden, teilte das Militär mit.

Der Zwischenfall ereignete sich auf dem Siachen-Gletscher im Norden der geteilten und sowohl von Pakistan als auch von Indien beanspruchten Region Kaschmir. In dem Gebiet stehen sich hunderte pakistanische und indische Soldaten gegenüber. Sie sind in Höhen von bis zu 6.700 Metern stationiert. In dem jahrzehntelangen Konflikt um Kaschmir sind dort mehr Soldaten durch das kalte Wetter ums Leben gekommen als durch Kampfhandlungen.

Der Siachen-Gletscher gilt als das höchstgelegene Kampfgebiet der Welt. Das Hauptquartier, das am Sonnabend von der Lawine getroffen wurde, liegt in einem Tal zwischen zwei hohen Bergen nahe einem Militärkrankenhaus, sagte ein einst dort stationierter Offizier. "Ich kann nicht begreifen, wie eine Lawine diesen Ort erreichen kann", sagte er. "Er hätte eigentlich sicher sein sollen."

Mit Material von dapd