Ein 51-jähriger Patient ist bei einem Brand im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden ums Leben gekommen. Das Feuer war in seinem Zimmer ausgebrochen.

Wiesloch. Bei einem Brand im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) in Wiesloch ist am Dienstag ein Patient ums Leben gekommen. Das Feuer war nach Polizeiangaben aus bislang unbekannter Ursache am Morgen in einem Zimmer des Krankenhausbereichs ausgebrochen.

Der Raum habe „in Vollbrand“ gestanden, sagte ein Polizeisprecher. Der noch nicht identifizierte Mann konnte nicht mehr geborgen werden und verbrannte. Ob er zuvor schon tot war, muss noch geklärt werden. Das Gebäude wurde evakuiert. Elf der 26 Geretteten wurden verletzt.

Sieben Patienten und vier Pfleger wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die anderen Patienten wurden in umliegenden Stationen untergebracht. Der Brand war nach einer halben Stunde gelöscht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Das Feuer war in der Aufnahmestation des Krankenhauses ausgebrochen. Das PZN besteht aus einem Krankenhaus sowie einem abgeschlossenen forensischen Teil, in dem auch Straftäter untergebracht sind. Ob der 51 Jahre alte Mann das Feuer selbst gelegt hat, steht noch nicht fest. Sein Zimmer stand jedoch innerhalb kurzer Zeit in Flammen. Da die Werksfeuerwehr sehr schnell am Brandort war, konnte sie ein Übergreifen des Feuers auf andere Räume verhindern.

Die Patienten wurden nach Angaben des Zentrums ohne große Schwierigkeiten auf andere Stationen verteilt. Sprecherin Susann Roßberg geht davon aus, dass sie bereits in der kommenden Woche wieder ihre früheren Zimmer beziehen können. „Die Reinigungs- und Aufräumaktionen laufen“, sagte sie. Der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Das Psychiatrische Zentrum kommt nicht aus den Schlagzeilen. Im Mai 2011 war ein wegen Mordes und Vergewaltigung von Taxifahrerinnen am Bodensee verurteilter Mann aus dem Hochsicherheitstrakt ausgebrochen . Ende Dezember floh ein Sexualstraftäter aus dem Maßregelvollzug. Das PZN versäumte es, das Sozialministerium zu informieren und ließ zunächst mitteilten, von dem Mann gehe keine Gefahr aus. Später stellte sich heraus, dass er auf der Flucht versucht hatte, zwei Frauen zu vergewaltigen.