Die Geiselnahme von Leipzig ist unblutig zu Ende gegangen. Nach Angaben der Polizei gab der Täter nach dreieinhalb Stunden auf.

Leipzig. Aufatmen in Leipzig: Die Geiselnahme in einer H&M-Filiale in der Innenstadt ist unblutig zu Ende gegangen. Nach Angaben der Polizei gab der Täter nach dreieinhalb Stunden auf.

Ein bewaffneter Mann hatte am Dienstag eine Filiale der Modekette H&M in der Leipziger Innenstadt überfallen und Geiseln genommen. Wie viele Menschen sich in der Gewalt des Täters befanden, war bis zum Schluss unklar. „Wir wissen, dass er Geiseln hat“, sagte Polizeisprecherin Anke Fittkau. Einige von ihnen hatte er freigelassen. „Die waren völlig verstört, fertig und weinten.“ Sie wurden betreut und von Experten befragt. Ein Motiv für die Tat sei noch völlig unklar.

Augenzeugen hatten den Geiselnehmer im 1. Stock des Modehauses in der Fußgängerzone zwischen Thomaskirche, Markt und Neuem Rathaus mit einer Pistole in der Hand gesehen. Die Fußgängerzone rund um die H&M-Filiale wurde hermetisch abgeriegelt. Neben einem Sondereinsatzkommando der Polizei waren auch mehrere Krankenwagen vor Ort.

Unterdessen hatten Experten des Landeskriminalamtes (LKA) einen ersten Kontakt zum Täter aufgenommen. Das LKA hat eine entsprechend geschulte Einsatzgruppe, die im Fall einer Geiselnahme Verhandlungen führt. Parallel dazu patroullierten mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten in der Nähe des Gebäudes.

Kurz nach 12.30 Uhr war bei der Polizei ein erster Notruf eingegangen. H&M-Kunden hätten selbst angerufen, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig. Wenig später war das Gelände mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Insgesamt sind etwa 70 Geschäfte betroffen. Die Inhaber wurden aufgefordert, die Läden dicht zu machen und sich einzuschließen. Das Karstadt-Kaufhaus verriegelte seine Eingänge. Auch Tiefgaragen wurden für die Öffentlichkeit gesperrt.