Das ausgelaufene Rohöl soll möglicherweise in Brand gesetzt werden. Tauchroboter können die Lecks bislang nicht abdichten.

New Orleans. Nach dem Explosionsunglück auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko soll das ausgestretene Rohöl möglicherweise in Brand gesetzt werden, um den Ölteppich einzudämmen. Dies könnte am Mittwoch geschehen, erklärte die Küstenwacht am Dienstag. Am Vortag hatte sich die Verschmutzung auf eine 4.700 Quadratmeter große Fläche ausgedehnt. Aus den Lecks der Ölbohrplattform treten täglich 160.000 Liter Rohöl aus. Bislang gelang es noch nicht, sie mithilfe von Tauchrobotern abzudichten.

Der Ölteppich befand sich am Dienstag 32 Kilometer vor der Küste von Venice im US-Staat Louisiana. Die Küste wird er vermutlich nicht vor Freitag erreichen. Akut gefährdet sind die vorgelagerten Inseln der Chandeleurs, die Pelikanen und anderen Seevögeln als Brutplatz dienen. Im betroffenen Gebiet leben außerdem zahlreiche Meerestiere wie Wale, Haie und Schildkröten. Bedroht sind auch die Austern-Bänke an der Mississippi-Mündung.

Nach den heftigen Stürmen vom Wochenende ist die See im Golf von Mexiko noch zu bewegt, um mit Reinigungsarbeiten zu beginnen. Nach Angaben der Küstenwacht halten sich die Besatzungen von 32 Schiffen bereit, um die Ölpest einzudämmen, sobald der Wellengang dies zulässt.